Über die Möglichkeit schriftlich mit der Welt verbunden zu sein wird folgendes berichtet:
„Doch gehen wir noch einmal die Jahrzehnte und Jahrhunderte zurück und lassen wir die Entwicklung unseres Dorfes im Geiste an uns vorbeiziehen. Finden wir auch nicht die markanten Baudenkmäler, die historischen Stätten, wie sie z.B. Prettin und Annaburg, Torgau und anderorts anzutreffen sind, so wollen wir uns nicht entmutigen lassen. Wie war die Postbeförderung? Interessant heute zu lesen, daß der "Appelweg" eine alte Poststraße darstellt. Die Post selbst wurde 10 Jahre lang von 1890 - 1900 bis Naundorf gebracht. In der heutigen Gärtnerei Böttcher befand sich bis 1922 die Postagentur. Die beiden ersten Postboten Brösgen und Schuhnack bestellten per Pedes die Postsendungen bis nach Lebien und Großtreben. Paul Böttcher kündigte dann im Jahre 1922 die Agentur, hernach wurde eine Posthilfsstelle im Gasthof Müller eingerichtet. In diesen Räumen verblieb diese bis zum 01.10.1961. Auf Grund der Kündigung, da die Räumlichkeiten des Gastwirtes Paul Müller sehr eng bemessen waren, wurde die Poststelle nach langem Hin und Her in das Schmiedegrundstück im Anbau an den Industrieladen verlegt.
Sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass in der sächsischen Zeit die Post nur über Annaburg zu erreichen war. Es gab zwar schon den berittenen Postboten nach Prettin und Pretzsch, der machte aber im Dorf Naundorf nicht halt. Hier können sie sich noch zu unserer regionalen Postgeschichte informieren.
BERND HOPKE
ORTSCHRONIST
AnnaOffice©2024-04-20
Quelle: Zweite Chronistin Magda Miething; Chronik der Gemeinde Naundorf; 70iger Jahre, abschriftlich B. Hopke 2024-02-15