Für die „Chronologie“ möchte ich die Zeitfolge verwenden, die die beiden berufenen Chronisten aus (Groß) Naundorf aus den mühselig zusammen getragenen Material in den Jahren 1963/65 erarbeitet hatten. An einigen Stellen habe ich abweichende Informationen eingefügt, damit sich „Fehler“ nicht erst im Gedächtnis verfestigen. Das geschieht in keinem Fall abwertend gegenüber der Arbeit der Autoren Arthur Groschwald, dem damaligen Schulleiter der Naundorfer Schule und Magda Miething der Angestellten beim Rat der Gemeinde Naundorf.
Geschichtliches:
1141
wurde der Ort durch deutsche Siedler in Folge von Waldrodungen gegründet
1339
Die Erstnennung von (Groß) Naundorf in einer Urkunde erfolgte auch in der Schenkungsurkunde von Rudolf I., Herzog von Sachsen-Wittenberg (um 1284; † 12. März 1356) an die Pfarrkirche in Bretin (Prettin). Hier werden die Orte Lochaw (Annaburg), Zulsdorf (Züllsdorf), Rosenfeld, Bethau, Purzin, Treben, Dautschen, Lebin, Plossig, Neuendorff (Groß Naundorf), Loeben, (Löben), Schweinitz, Jessen, Grabo, Schoeneicho (Schöneicho), Battin, Rade, Jorsdorf, Cleden (Klöden), Troeben (Dröben), Jemen, Axien, Tussnitz (Düßnitz), Hoendorf (Hohendorf), Zweth (Zwethau) genannt.
1355(56) Seit dieser Zeit besteht das Kurfürstentum Sachsen bis 1423 als askanischer Besitz. 1423 fällt unsere Region an die Wettiner die den Namen „Sachsen“ auf ihren ganzen Besitz übernehmen.
weiter aus den Unterlagen:
1450 ist Heringsgeld an das Amt Schweinitz zu zahlen 1540 großer Brand in Naundorf 1555 Diente Naundorf als Tochterkirche von Bethau 1584 Pest in Prettin fordert zahlreiche Opfer 1632 die Pest wütet in der Region 1637 Erfolgten in der Zeit des 30 jährigen Krieges schwere Zerstörungen im Ort. In der Chronik steht dazu: „wurde Montag vor Pfingsten Schule u. Kirche von den Schweden niedergebrannt“. 1639 Laut Kirchenbuch wütete die Pest, deren 109 Menschen zum Opfer fielen. 1651 Aber schon in diesem Jahr betrug die Einwohnerzahl von Naundorf wieder 503 Personen. 1655 Traf die jährlichen Elbüberschwemmungen den Ort schwer, dabei wurden viele Gebäude durch diese große Überschwemmung zerstört. 1659 Erfolgte erst der Neubau der im 30ig-jährigen Krieg zerstörten Kirche 1661 Schon zwei Jahre später am 24. Dezember erfolgte die erste Predigt in der neuen Ortskirche. 1668 Das Schulgebäude wird vollständig durch einen Brand vernichtet, aber noch im gleichen Jahr wieder neu aufgebaut. 1670 Erst in diesem Jahr wurde das Kircheninnere der neuen Kirche fertig gestellt. 1672 Fand eine große Kältewelle in unserem Gebiet statt, „dass selbst das Winterkorn erfroren ist“ wie die Chronisten festhielten. 1756 Konnte sich die Kirchgemeinde eine Orgel für ihre Kirche kaufen und einbauen lassen. 1772 Laut der Besetzungsakten hat Naundorf eine Schule mit einem Lehrer 1813 Die Franzosen lagerten zwischen Blücher und Platow von Rußland kommend in Naundorf
1815
„Die Besitzergreifung der an Preußen abzutretenden Landestheile (des Königreiches Sachsen) wurde am 28. Juni 1815 vollzogen und der Sitz des General-Gouverneurs(von Sachse; in Folge dessen nach Merseburg verlegt …„
Damit gehörte Naundorf nicht mehr zu Sachsen, sondern gehört jetzt zur sächsischen Provinz von Preußen. Deswegen konnte der Schutzpatron der Schule von Naundorf nicht mehr der Kurfürst von Sachsen gewesen sein. Unter Preußen vollzieht sich eine merkliche Verschiebung in der dörflichen Sozialstruktur. In die Dorfgemeinschaft werden Gutsbesitzer, Tagelöhner und Wanderarbeiter integriert. Das Dorf wird rasant wachsen.
1827 Unter Preußen wurde die Schule neu gebaut. Sie war ein kleiner Fachwerkbau. Der Schulpatron war der Kurfürst von Sachsen. Die Schulstelle wurde durch die Merseburger Regierung besetzt. Die Kosten musste aber der Ort selbst tragen. Bis zum Jahre 1893 war für die Schule 1 Lehrer angestellt. Er war gleichzeitig Küster, Kantor, Organist und Glöckner der Kirchengemeinde. Die Kinder aus Kolonie werden in Naundorf eingeschult. Die Einwohnerzahl betrug 770. Die Kolonie liegt ca. 2 km von Naundorf entfernt dicht an der Annaburger Heide. Das Forsthaus Eichenheide liegt zwischen Naundorf und Kolonie.
Wenn es sich hier um eine Primärquelle gehandelt hätte, dann wäre es der erste Nachweis der Kolonie. Tatsache ist, dass das Siedlungsgebiet der Kolonie im Forstgebiet der Annaburger Heide liegt. Es handelt sich hier um ehemaliges Forstgelände was abhängigen Forstarbeitern als Gegenwert ihrer Arbeitskraft zur Verfügung gestellt wurde. Die Jahreszahl 1827 hingegen wurde in den vorliegenden Separationsakten genannt. In diesen Akten wurden die Waldnutzungsrechte der Naundorfer Hüfner behandelt wie auch der Häusler – Bewohner der später so genannten Kolonie. Im Abschluss dieser Separations-Verhandlungen erhielten die Beteiligten die volle Verfügungsgewalt über ihre Grundstücke, in so fern sie sie noch nicht hatten (z.B. Häusler). Die Verhandlungen zogen sich bis 1870 hin. Im Sprachgebrauch der damals agierenden Personen, waren die Waldarbeiter die hier das Recht erhalten hatten sich ein Haus auf Forstgrund zu bauen, Kolonisten. Daher auch der spätere Name für diesen Siedlungsbereich „Kolonie“. Dieser Ortsname wurde auf den amtlichen Karten erst im 20. Jh. verwendet. Davor hieß es nur „zu Naundorf gehörend“.
Mit der preußischen Umstrukturierung der Forstverwaltung entsteht auch das Forsthaus Eichenheide, welches sich zwischen Naundorf und der Kolonie befindet. Der Baustil entspricht den damaligen preußischen Vorgaben. Mit diesem Forsthaus entstand auch die spätere Kolonie als Wohnstätte der zugehörigen Waldarbeiter. Da es auf den alten Forstkarten vor 1800 noch keine Wohnbebauung auf dem Gebiet der späteren Kolonie gab und dieses Gebiet noch vollständig mit Wald bedeckt war, kann davon ausgegangen werden, dass 1827 die „Geburtsstunde“ der zukünftige Kolonie war. Den Namen erhielt dieser Ortsteil erst nach 1888. Zu dieser Zeit lag die neu entstandene Ansiedlung noch mitten im Wald. Entsprechend den preußischen Vorgaben wurden die Forstbezirke den jeweiligen Gemeinden zugeordnet. In diesem Fall traf das für Naundorf zu. Die zuständige Gemeinde (Kirch- und Schulgemeinde) musste die Kinder der Forstarbeiter unentgeltlich in ihren Schulen aufnehmen (d.h. von ihnen durfte kein Schulgeld genommen werden und sie konnten auch nicht an den Bau- und Unterhaltungskosten der Schule herangezogen werden).
weiter im Original ….
1860 Am 19. Juli wütete ein orkanartiger Sturm mit Hegen, der Bäume entwurzelte und Häuser im Ort beschädigte. 1862 Es tobte ein großer Brand am 02. Juni, bei dem fast das ganze Dorf nieder brannte, nur Schule, Kirche u. 5 Besitzer blieben verschont (Witte, Glück, Kuitsch, Irebeljähr, Wilhelm, Ließ) 1864 Nahmen Einwohner des Ortes an dem österreichischen Kriege teil. Keine Verluste. 1866 Kriegsteilnehmer am Dänenkriege. Ebenfalls keine Verluste. 1868 Wieder wütete am 07. Dezember ein orkanartiger Sturm in unserer Gegend der auch zu Zerstörungen im Ort führte. 1870 Kriegsteilnehmer am Kriege mit Frankreich. Keine Verluste, aber Verwundete. Separationen
1871
Am 18.01.71 wurde Wilhelm I. König von Preußen zum deutschen Kaiser Wilhelm I. proklamiert. Die Kleinstaaterei die dem wirtschaftlichen und kulturellen Wachstum im Wege stand wurde damit überwunden. Bismarck Kulturkampf wird auch in Naundorf zu größeren Veränderungen führen.
Aber lesen wir weiter:
1872 Brannten von den im Jahre 1862 verschonten Höfen 3 weitere ab (Witte, Glück u. Ließ) 1873 Bestätigung der Hüfner - Genossenschaft. 1874 Brandstiftung an der Scheune des Hüfners Mieth. Stall mit einigen Schafen brannten ab. 1876 4 Wochen Elbhochwasser, Mitte März drohte das Wasser den Hirschmühlendamm zu durchbrechen. Doch dann Dammbruch oberhalb davon. Entstandener Schaden 18.000 Mark. 1877 waren es 146 Schulkinder 1878 waren es 148 Schulkinder, 67 Knaben und 81 Mädchen 1879 war die Einwohnerzahl auf 798 gestiegen, die Schülerzahl betrug 153, der Ort hatte 132 Häuser und 2 Windmühlen (Springer u. Barth). Die Einwohner betrieben meistens Ackerbau und Viehzucht. An Handwerkern lebten hier: 1 Schuhmacher Böhme, 1 Schmied Franz Schwarze, 3 Fleischer (Theilemann, Dalichow, Grätz) als Hausschlächter, 2 Müller (siehe oben) 2 Kaufleute (Böhme, Rob. Braun) 6 Zimmerleute, viele Maurer, 1 Zimmermeister Paul Hofmann, Weber und Holzhauer waren im Ort beschäftigt. 1880 Betrug die Schülerzahl 160 Kinder 1881 166 (Schüleranzahl) 1882 166 (Schüleranzahl) 1883 175 Kinder
1883/84
Nach einer ungesicherten Quelle (MZ Febr. 2024), soll in Naundorf die erste auf Freiwilligkeit beruhende Feuerwehr in einer Landgemeinde gegründet worden sein. Für die Naundorfer Kirchengemeinde war das Gotteshaus mit Entstehung der Kolonie schon seit langem zu klein, daher versuchte man schon seit langem das Haus zu vergrößern. Daher können wir im weiteren lesen:
1889 am 17. November Grundsteinlegung zur Kirche. 1890 — 1900 wurde die Post bis Naundorf gebracht. 2 Postboten zu Fuß bestellten per pedes die Postsachen bis nach Lebien und Großtreben. 1891 Fertigstellung des Kirchbaues. Einweihung der Kirche am 22. Mai. Nachmittags 6 Uhr, starkes Gewitter mit orkanartigem Sturm. Fahnen durch denselben zerrissen, dann die Gemeinde 1oo M Schaden für die geborgten Fahnen leisten mußte. Orgel stammt vom Orgelbauer Böttcher aus Sömmerda. Abnahme derselben durch Musikdirektor Stein/Wittenberg und für sehr gut befunden. 1892 war eine Elbüberschwemmung. Sie bildete durch den abgelagerten Schlamm eine Bodenverbesserung. Wahl des Ortsrichters Gustav Roick. Bau des alten Schulhauses anstelle der alten Kirche Gab es im Frühjahr eine große Elbüberschwemmung. Sie führte aber durch den abgelagerten Schlamm zu einer Bodenverbesserung. Wahl des Ortsrichters Gustav Roick. Bau des alten Schulhauses anstelle der alten Kirche. 1893 wurde ein 2. Lehrer angestellt. Die Schülerzahl war auf 211 gestiegen. Unter den Kindern herrschte eine Diphtherie-Scharlach— Masernepidemie und raffte viele Kinder im Alter bis zu 4 Jahren weg. 1894 am 09. April Grundsteinlegung zu einer neuen Schule. 07.Mai Richtfest. Die Schülerzahl betrug 202 1895 am 18. August wurde die Schule eingeweiht. Die Regierung zu Merseburg steuerte nur geringe Geldmittel zu diesem Bau. Durch Brandstiftung brannte die Springersche Mühle ab. Nach Wiederherstellung und einigen Wochen der Inbetriebnahme, brannte dieselbe im Februar1896 zum 2. Male ab. Brandentstehung unbekannt. 1896 wurden 21 Kinder schulentlassen und Ostern 31 Kinder eingeschult. Durchzug des Torgauer Feldartillerieregiments 74 zum Truppenübungsplatz Jüterbog. Gesangverein (wurde gegründet). 1898 Anlegung des neuen Kirchhofes. 1. Beerdigung im Februar
Im Ort wurde ein Kinderfest auf der Vetter’schen Wiese durchgeführt. Wann das erste Mal ein solches Fest gefeiert wurde, war den Quellen nicht zu entnehmen. Möglich, das im Zusammenhang mit der Eröffnung der neuerbauten Schule 1895 bereits ein solches Fest ausgerichtet wurde.
aber lesen wir weiter…
1899 Am 01. November Stall und alte Schule meistbietend zum Abbruch verkauft. 1900 Betrug die Einwohnerzahl 1.031 1901 wurde mit dem Bau der Kleinbahn Annaburg-Prettin begonnen. Im Ortsteil Kolonie wurde zunächst eine Bedarfshaltestelle errichtet. Die Gemeinde glaubte nicht an einen langen Bestand dieser Bahn und bewilligte auch nicht die, für den Bau geforderten 20 000 Mark. Aus diesem Grunde erhielt das Dorf keinen Bahnhof. Feldweg zwischen den heutigen Grundstücken Vahle-Belzer, am Bahnübergang, Verladebahnhof für Böttcher am 15.Februar hatte Naundorf wieder einen 2. Lehrer 20.03. nach der Wegebauordnung vom 11.07.1891 Übergang der Unterhaltung der öffentlichen Wege an die politische Gemeinde 1. Lehmgrube im Hartenholz 2. Sandgrube am Jessenerwege 3. Sandgrube an der Windmühle Lehmann 4. Sandgrube an der alten Annaburger-Plossiger-Straße Schinderkeute 16.04.1902 beschloß die Gemeindevertretung den Chausseebau mit dem 24.April an Bethau zu vergeben. Die Hüfner-Gemeinschaft tritt erst dann die vorgesehenen Grundstücke ab, wenn die politische Gemeinde die Chaussee Naundorf-Bethau baut. Eine Beihilfe für den Bau von 2444 Mark. Gleichzeitiges Verlangen der Baufrist zum Ende des Jahres 1902. 1902 13.10.02 die Gemeindevertretung beschloß die Staatspapiere zu verkaufen. Den Betrag an die Sparkasse abzuliefern. 13.11.02 Wahl des Gemeindevorstehers Gottfried Witte. Gehalt jährlich 240 M und für Portoauslagen 20 Mark. 1903 01.01.03 Beschluß der Gemeindevertretung, daß 5000 M bis zum 01.04.03 an die Sparkasse Torgau abgezahlt werden, da die Gemeinde 15000 M Schulden hat. Laut Polizei Verordnung vom 23.12.02 wurde der Beschluß gefaßt, eine Pflichtfeuerwehr zu stellen. Es wurden 1 Brandmeister, 1 Spritzenmeister und 12 Bedienungsmannschaften gewählt. 22.11.03 Beschluß, da die Gemeindevertretersitzung sehr schwach besucht war, sollte derjenige 1 Mark Strafe zahlten, der ohne triftigen Grund fernblieb. 1904 01.05.04 Auftraggebung an Maurer- und Zimmermeister Kuntze, Annaburg zum Umbau des Feuerwehrhauses für 1145 Mark 1905 05.02.05 Beschluß mit einstimmiger Annahme vom 01.04. des Jahres eine Biersteuer pro hl (Hektoliter) 60 Pf. für die Gemeinde Zahlung Naundorf zu erheben. 1906 15.09.06 Pflasterung des Dorfes, Regierungsbeihilfe 3328 Mark, vom Kreis 1920 Mark. von der Kaserne bis Hering. 1907 Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Bau des Spritzenhauses. Beim Schulbeginn wurden 40 Kinder eingeschult. Schülerzahl 220 1908 erste elektrische Lichtanlage. Gottlieb Bachmann, Gustav Krüger, Wilhelm Vetter 31 Kinder wurden eingeschult, Schülerzahl 226, Klassenfrequenz 1. Kl. 75, 2. Kl. 67 und 3. Kl. 84 Kinder 1908 am 28. August forderte die Merseburger Regierung Stellungnahme zum Bau einer 3. Klasse und Anstellung eines 3. Lehrers. Die Beantwortung ging dahin, daß wegen Straßenbau eine Rückstellung beider Angelegenheiten erfolgen soll. Am 18. Oktober beschloß der Schulvorstand nach Ablehnung der Eingabe ein neues Schulhaus mit Klassen und Lehrerwohnung zu bauen. Schülerzahl 227 1909 wurden 29 Kinder eingeschult, Schülerzahl 230 Ortsteil Kolonie stellte den Antrag anstelle des 3. Klassenraumes ein Schulhaus dortselbst zu bauen. Doch ohne Ergebnis. 1910 im Februar und März Anschluß (Schule) an das Elektrizitätswerk Prettin. Schülerzahl 236 Am 08.04. abends 6 Uhr, brannte durch das Spielen mit Streichhölzern des 8 jährigen Ernst Hanke, die Scheune und der Stall vom Krügerischen Gasthof ab. 1911 das Jahr brachte eine große Dürre für die Naundorfer Felder. 34 Einschulungen, Schüler 240 1912 am 16. April Beginn mit der Weichenlegung des Bahnhofs im Ort. am 11. Mai deren Fertigstellung. Am 10. Mai Beginn des Baues des Bahnhofsgebäudes. Ab 15. Mai Haltestelle nach Bedarf. Am 13. Juni Richtfest des 2. Schulneubaues. Am 15. September offiziell Bahnhof "Naundorf" Schülerzahl auf 249 gestiegen. In beiden Schulen unterrichten 3 Lehrer. Pflasterung der rechten Dorfseite in Verlängerung der bestehenden Hauptdurchgangsstraßenpflasterung bis zum Bahnhof. 17. April Beginn des Schulneubaues 01. November Schülerzahl 240 1913 Am 19. April wurde das neue Schulhaus nach 5 Jähriger Entstehungsgeschichte seinem Zwecke übergeben. 01.05. beträgt die Schülerzahl 243 Am 30. Dezember regte der Landrat in einer Gemeindevertretersitzung an, im Ort eine obligatorische landwirtschaftliche Fortbildungsschule zu errichten. Einstimmiger Beschluß. Schulbeginn sollte das Winterhalbjahr 1914/15 bilden. 1914 Erster Weltkrieg vom 01.08.1914- 11.11.1918. 70 Männer mußten der Mobilmachung Folge leisten. Die elektrische Lichtleitung wurde in der 2. Klasse und der 2. Lehrerwohnung vorgenommen. Der gehobene Goldschatz betrug 7oo M betrug die Schülerzahl 259 1915 am 01.Mai belief sich die Schülerzahl auf 247. Eingeschult wurden 34 Kinder. 1916 werden 11 Knaben und 10 Mädchen eingeschult. Die Schülerzahl war am 01.Mai auf 250 gestiegen. 1917 In der 3. Lehrerwohnung elektrische Lichtanlage. 36 Kinder werden aufgenommen. Am 01.Mai besuchten 255 Kinder 118 Knaben und 137 Mädchen die Schule 1918 wurden 30 Kinder eingeschult. Die Schule wurde vom 04.November bis 01. Dezember wegen Grippeepidemie geschlossen. Innerhalb von 5 Wochen versterben 9 Erwachsene. Kurz vor Weihnachten verließen die letzten russische Kriegsgefangenen den Ort, um zum Austausch zu kommen. Unterkunftsraum war der Müller’sche Saal. Auf dem alten Kirchhof wurden Obstbäume gepflanzt. 1919 05.07.19 mit 11 Stimmen wurde beschlossen, Rechtsanwalt Voigt, Annaburg, zu beauftragen den rechtmäßigen Besitzer der Sauhutung, ob Hüffnerschaft oder politische Gemeinde, festzustellen. Kosten hierfür aus der Gemeindekasse. Beschluß erhöhte Lustbarkeitssteuer zu erheben. a spielen des Karussells pro Tag 10 M b auswärtige Theatergesellschaft (Kino) pro Tag 5 M die Steuer ist im Voraus zu zahlen. 1920 Weihnachten wurden die Stahlglocken eingeweiht. Die große Glocke hat ein Gewicht von 8,5 u. die kleinere von 1,5 Ztr. Der Lieferant Firma Wehle-Bockenem. 1921 am 01.11., 209 Kinder in der Schule 1922 am 01. Febr. wurde die hiesige Postagentur nach Kündigung des Postagenten Böttcher in eine Posthilfsstelle umgewandelt. Einsprüche blieben ergebnislos. Posthilfsstelle Müller. Am Totensonntag wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Besoldung des Nachtwächters monatlich 1 000 Mark. 1923 22.02.23 Gehalt des Gemeindevorstehers wird pro Jahr auf 20 000 Mark rückwirkend vom 01.10.1922 festgesetzt. Der Gemeindediener erhält rückwirkend vom 01.01.1923 monatlich 12 000 Mark. 31.03.1923 Vergütung des Gemeindevorstehers mit Wirkung vom o1.04.23 auf 60 000 Mark jährlich festgelegt. 15.08.1923 einstimmiger Beschluß den Gemeindevorsteher für das Amt den Marktwert 1/2 Ztr. Roggen pro Monat nach dem Kurs vom 15. d. Ifd. Monats nachträglich zu gewähren. 03.11.23 zur Unterbringung obdachloser Wanderer soll 1 Stube des Armenhauses renoviert werden. Kosten auf Gemeinde. Als Vergütung des Gemeindedieners wird der Geldwert von 18 Pfund Brot, 1 Pfund Butter, 1 1/2 Pfund Salz u. 1/2 1 Petroleum festgelegt. Menagen sind wochenmäßig gedacht und entsprechend zu zahlen. Der Roggenpreis für die Erhebung der Kommunalprozente wird für 1.2. Quartal auf 70 Milliarden pro Ztr. gesetzt. 21.11.23 laut Information des Landratsamtes sind Erwerbslosengeldempfänger verpflichtet ohne weitere Vergütung 4 Std. pro Tag Gemeindearbeiten zu verrichten. am 01.11. 173 Schüler (85 Knaben, 88 Mädchen) 1924 06.02.24 Vergütung des Gemeindevorstehers wird pro Monat auf 20 Goldmark festgelegt. Entsprechend der stabilen Währung erhält der Gemeindevorsteher 240 Goldmark für das laufendem Rechnungsjahr 22 Kinder werden schulentlassen, 4 Kinder aufgenommen. Schülerzahl 154 1925 Setzung des Brunnens am Kirchhofzaun, um besseres Trinkwasser zu erhalten. Neubesetzung des Gemeindevorstehers durch Postsekretär a.D. Richter 01.02. entlassen 153 Schüler, aufgenommen 31 1926 wurde die Einschulung vom 30. September auf den 30. Juni vordatiert. 9 Kinder wurden vorzeitig eingeschult. Der Kreisarzt übernimmt die schulische Betreuung der Kinder. Nach 28 Jahren, am 04. - o5. Juli wurde wieder erstmalig ein Schulfest gefeiert. Festplatz Köhlersche Wiese. Niedergang eines starken Gewitters. Montags Umbau auf den Gemeindeplatz. Frühnachmittag wieder Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen, Dorfstraße in kurzer Zeit beiderseits unter Wasser, auf der Festwiese Wasser 1/2 m hoch. Schülerzahl betrug 130 1927 Kauf eines Lichtbildapparates. Entlassen wurden 25, auf genommen 22 Kinder, Gesamtzahl 123 Schüler. Das alte Schulhaus bekam eine Blitzschutzanlage Am 22. September brannten gegen 9 Uhr, abends Wirtschaftsgebäude und Scheunen von 5 Bauern ab. Theilemann, Uhde, Walter, Kralisch, Reinhold Richter, sowie 1 Wohnhaus-Heinisch. Ursache wahrscheinlich Blitzschlag vom Abendgewitter. Hernach Neubauten auf der rechten Seite der "Neuen Welt" Heinisch, Engler, Lärz, Däumichen. 1928 am 01. und 02. Juli wurde ein Schul- und Heimatfest gefeiert. 1890 war das letzte Kinderfest auf der Vetterschen Wiese. Nach 30 Jahren wieder auf der selben Stelle. Schülerzahl 126 1929 am 11. Dezember hielt der Winter Einzug. Am 11. und 22. Februar 31° Kälte. Wochenlange Schwankungen zwischen 20° und 30° unter Null. 35 cm dicke Schneedecke. Boden bis 1,5 a tief gefroren. Am ^01.März 22° und am 06. März erste Sonnenstrahlen. 1930 29. und 30.06. nach 2 Jahren Schul- u. Heimatfest. 30.08. Austragung der Reichsjugendwettkämpfe 1931 Erlös eines Unterhaltsabends wurde zum Kauf eines Schrankgrammaphons verwandt. 3o.o9. Beschlußfassung zum Bau einer Backerei Willy Pfennig, Annburger-Chaussee 21.11. wird vom Kreis bei Gewährung von Wohlfahrtsunterstützung gefordert, daß eine Sicherungshypothek eingetragen wird. Feststellung, daß nicht Gemeinde, sondern der Kreis diese Eintragung fordert.
Das bedeutete, dass der kleine Häusler sein Haus mit einer Hypothek belasten musste, wenn er Wohlfahrtsunterstützung beantragen wollte. Die dann fälligen Zinsen mussten dann von der erhaltenen Wohlfahrtsunterstützung dann auch noch gezahlt werden.
1932 am 11. u. 12. September ein Schul- und Heimatfest. Am 28. Okt. ein Volksfest 24.06. Jede bewilligte Übernachtung wird von der Gemeinde, mit 30 Pf. pro Pers, in der Übernachtungsstelle gezahlt. 06.08.32, ohne Widerruf wird die Anlage eines Badeteiches in der alten Sandgrube bei der Lehmann'schen Mühle bei keinen Unkosten für die Gemeinde, genehmigt. Größe 30 x 15 m 06.10.32 Austausch des Grundes von Standplatz Schule und Kirche in gesamter Fläche. Schule-Kirchenland, Kirche-Schulland
1933 am 01.Februar 1933 156 Schüler 02.02. ein Darlehn aus dem Sofortprogrammfond der Regierung zum Straßenbau. Kreisverwaltung für Ausbau der Bethauerstr. 4 000 RM (Reichsmark) in Aussicht gestellt. Einstimmiger Beschluß - Darlehn anzunehmen. Bis 1935 zinsfrei und dann rückzahlend Jährlich Betrag 240 M davon übernimmt der Kreis 56 M. In 20 Jahren schuldenfrei am 16.Juni 1933 große Volks-Betriebs-Berufszählung. Naundorf wies 200 Haushaltungen, 150 landwirtschaftliche Betriebe über 2 Morgen und 16 gewerbliche Unternehmungen auf. 1 031 Einwohner, davon 514 männlich und 517 weibliche Personen. 07.03. Gemeindevorsteher Gräfe seines Amtes enthoben. Bis zur nächsten Gemeindewahl soll Nestler die Geschäfte weiterführen.
Hier beginnt die politische Säuberung. Denn der gewählte Bürgermeister Ernst Gräfe war Mitglied der KPD (Kommunistischen Partei Deutschlands). Für mich nicht erklärlich warum das die damaligen Chronisten nicht für „Wesentlich“ hielten. Dem ehemaligen Bürgermeister wurde der Prozess gemacht und er kam für mehrere Monate ins Gefängnis.
1933 13.04.1933 wird verfügt, daß der bisherige Gemeindevorsteher- Vertreter vom Amt suspendiert ist. Als stellv. Vorsteher wurde der Schöffe Gustav Krüger, bestimmt. Als Vorsteher wurde Ernst Kuhl gewählt, er nahm die Wahl an. 01.06.1933 laut Verfügung der Kreisverwaltung wurde Kurt Schraepel zum kommissarischen Vorsteher ernannt. Anläßlich des 450. Geburtstages Luthers wurde am 19. November vor dem Altar in etwa 1 m Tiefe eine Urkunde in lat. Sprache von Pfarrer Stollberg verfaßt, die Gegenwart schildert in Metallhülse befindlich eingemauert. 1934 Verschiebung des Schul- und Heimatfestes wegen Masernepidemie. Feier desselben am 26. und 27.08.1934 29.01.1934 einstimmige Beschlußfassung, daß sich die Gemeindevertretung aus zusammensetzt: 1. dem Gemeindevorsteher 2. 3 Schöffen 3. dem obersten Leiter der örtlichen NSDAP 4. dem obersten Leiter der örtlichen SA oder SS 5. aus 6 Gemeinderaten 31.10., die am 15.10. ernannten Schöffen auf 12 Jahre gewählt PG (Parteigenosse) Schwamborn 1.Schöffe PG Erich Richter 2.Schöffe 1935 19.01. einstimmiger Beschluß des Neubaues Otto Seidel, Trift 1936 am 05.und 06.Juli 1936 Feier des 10 Jährigen Schul- u. Heimatfestes 17.10.1936 Beschluß das alte Gemeindehaus als Hitlerjugendheim auszubauen 1937 Schule erhielt Lichtbilderrapparat Kindergarten in der Kaserne Poststelle Kolonie bei Arthur Heinicke 1938 Volksbücherei Schul- u. Heimatfest am 03. und 04.07.1938 1939 Arbeitsdienst machte Ernteeinsatz
Eine Woche vor Kriegsbeginn wurden landesweit Lebensmittelkarten ausgegeben. Diese Lebensmittelrationierung blieb in unserer Region bis 1958 bestehen!
Der 2. Weltkrieg beginnt am 01.09.1939 und dauert bis zum 08.05.1945 er kostet in Europa 39,6 Millionen Menschen das Leben, davon waren über die Hälfte Sowjetische Staatsbürger! Sie waren gefallen oder durch Kriegseinwirkungen oder durch Konzentrationslager umgekommen. Über diese Zeit finden wir leider wenig in der vorliegenden Chronik.
1939 01.09.1939 Polenfeldzug. Der Schulunterricht fällt aus wegen Tieffliegergefahr. 21.11.1939 Bürgermeister Johann Goldfuß durch, den Landrat im Amt eingeführt. 1940 Im Winter große Kälte. Niedrigste Temperatur minus 29°C 1941 Winter 40/41 sehr kalt. Ölfrüchte und Weizenschläge wintern aus, Frostschäden an Obstbäumen. Kartoffeln erfroren teils in den Mieten. Winter erstreckt sich bis in den April. Maifrost bringt 7° unter Null. 1942 Wintertemperaturen 41/42 minus 2o° und darunter, im März noch 17° unter Null, Ölsaaten und Wintergetreide erlitten Schaden. Fast 5o % der Roggenfläche mußte neu bestellt werden. 8 Kinder wurden schulentlassen, 19 Kinder aufgenommen, Gesamtzahl 156. 4 Kinder gingen zur Hauptschule Annaburg über. Osterferien bis 16.6.1942 Inge Schönmann - Schulhelferin 1.11.1942 Arbeismaid Bettina Herda - Schulhelferin Seit Herbst 1942 bestand eine landwirtschaftliche Berufsschule für Mädchen. Schülerinnen von Annaburg, Bethau, Naundorf, Lebien, Plossig und Purzien 1943 Winter außergewöhnlich mild, Frostschäden keine. Frühjahrsbestellung Anfang März. Schulbücherei 57, Volksbücherei 135 Schülerzahl 168 1944 wurden 18 Kinder schulentlassen. Die Schülerzahl betrug angesichts der umquartierten Kinder 219 davon waren 156 Naundorf-Kinder, 63 Gastkinder, allein 42 Kinder aus Berlin. Am 13.12.1944 kamen 16 Kinder aus den Westgebieten hinzu Am 17.Oktober zog der Lehrer Moritz in sein eigenes Grundstück, 1 Lehrerwohnung wurde dadurch frei. 1945 hatte die Schule 5 Lehrkräfte mit 6 Klassen. Vom 05. April waren die Schulräume von der Wehrmacht belegt. Unterricht wurde im Jugendheim und der Schulküche erteilt. Am 17.04.1945 mußte die Schule wegen Tieffliegergefahr geschlossen werden. Morgens 1/2 8 Uhr, wurde die Kleinbahn durch Bordwaffenbeschuß zum Liegenbleiben gezwungen. 11 Tote. Bis April noch Poststelle Kolonie
Flüchtlingstrecks und KZ Häftlinge auf ihren Todesmarsch, abziehende Wehrmachtseinheiten und 21.04.1945 Einmarsch der „Roten Armee“ in Naundorf. 08.05.1945 Kapitulation Deutschlands. Das Kriegsende fand hier keine sonderliche Erwähnung.
1945 01. Oktober 1945 trat Lehrer Groschwald den Schuldienst an. Umsiedlerstrom nach Naundorf, Rund 300 Menschen wurden Naundorf angewiesen. Gründung einer KG (Konsumgenossenschaft)—Verkaufstelle im Ort. Paul Müller sen. LDPD 1 Mitglied. Moritz bezieht ein eigenes Grundstück. 1946 Im Februar wurde Lehrer Groschwald mit der Schulleitung beauftragt am 02. September, wurde das neue Schuljahr 46/47 mit 214 Kinder eröffnet. Nach dem Gesetz der Schulreform wurde das 7. u. 8. Schuljahr der Zentralschule Annaburg überwiesen. 38 Kinder mit Beginn des Schuljahres vom 5. Schuljahr aufwärts als Pflichtfach: russisch 01.02.-28.02.1946 Neulehrerin Gertrud Drebel 01.03.1946 Neulehrer Walter Hoffmann SED 41 Mitglieder 1947 05.10. Gemeindevorsteher Ernst Gräfe 29. - 30.06. Schul- und Heimatfest, Geldsammlung erbrachte 3387 Reichsmark, Ausgaben 2409,40 Reichsmark. Restbetrag für Schulzwecke 8 Kinder scheiden aus der Schule, 23 Kinder gehen nach Annaburg. 1947/48 Schule 216 Kinder Lehrer Moritz scheidet aus 1948/49 Schule Naundorf wurde Mittelpunkt eines kleinen Schulbezirk mit den Grundschulen Plossig und Lebien. Die Schule erhielt einen neuen Klassenraum Schule 204 Kinder 1949 vermögensrechtliche Trennung zwischen Schule und Kirche. Hierbei wurden die Grundstückparzellen von Schule und Kirche aus getauscht. Die Kirche bekam 2/3 des Schulackers, dafür fiel der politischen Gemeinde bei der Schule liegende Garten des alten Friedhofsgrund zu. Im März Gründung "Junge Pioniere" 188 Kinder 23.01. Fa Gregor, Annaburg wird mit der Anfertigung einer Skizze des Herrenhauses Böttcher beauftragt. Einstimmige Meinung der Gemeindevertretung, daß es kein Herrenhaus ist und stehen bleiben muß, als Wohnungen für Umsiedler 23.04. Gemeinderatsvorschlag, rechts abzweigende Straße von der Plossigerstraße den Namen des 1. Vorsitzenden der kommunistischen Partei "Holzweißig" zu geben, wird einstimmig angenommen. 03. - 04.07.1949 Schul- u. Heimatfest 02.10. wurde mit der Pflasterung der Dorfstraße begonnen, linke Dorfseite bis Lorenz 09.11.1949 Schreiben des Kreisvorstandes gibt die Gründung des Ortsverbandes der NDPD Naundorf bekannt. Vorsitzender Antelmann. Dieser wird für Mitarbeit Wohnungs- u. Sozialausschuß, Möbius für den Ortsvolksausschuß genannt. 30.12. Beschluß, da Schule 4 Lehrer hat, 4 Klassenräume zu schaffen. 2 Wohnräume der 1. Lehrerwohnung zu 1 Klassenraum vereinigen und einzurichten. 1950 Beschluß der Eltern vom 5. Schuljahr aufwärts Überführung der Kinder laut Schulreform in die Zentralschule Annaburg. Pflasterung der linken Dorfseite und Bau der Kanalisation 28.02. Beschluß ab 15.02. Pachtvertrag Konsum im ehemaligen Gutshaus Böttcher Schule 104 Kinder 1951 erhielt Naundorf einen Kindergarten im neuen Schulgebäude Schule 101 Kinder 1952 Standesamt Plossig wurde Standesamt Naundorf mit den Gemeinden Bethau und Plossig, Naundorf bleibender Sitz Gründung des Kreisbetriebes, ehemalig Krüger Umbau des Stallgebäudes zum Gemeindekulturraum 1953 Bürgermeisterwechsel Gräfe-Müller 1954 Am 18.08. Gründung der LPG Typ III "Ernst Thälmann” mit den Wirtschaften Krüger, Roick u. Krause Pflanzen von Rot- u. Weißdorn in der Holzweißigstraße 1956 im Juni Errichtung einer Kinderkrippe in dem leerstehenden 3.Unterrichtsraum der neuen Schule 1957 25.06. Wahl Zahl der Abgeordneten 25 und 7 Nachfolgekandidaten Wiederwahl des Bürgermeisters Willi Müller 14.-15.Juli 800 Jahrfeier Schule 57 Kinder 1958 1959 im Februar erste atheistische (Ablehnung von Gott) Bestattung 28.03. erste Kinderweihe im Kulturraum - 4 Kinder Bau eines Umkleide-Geräteraumes auf dem Sportplatz im NAW (Nationales Aufbauwerk). Errichtung eines Schlauchturmes für die Feuerwehr im NAW 1960 vollgenossenschaftliches Dorf, mit den LPG’n des Typ III und 2 Genossenschaften des Typ I, sowie der beiden staatlichen Betriebe Schwamborn-Böttcher Gründung der PGH-Polstermöbel 01.08. Bau und Möbel-PGH Beginn des Baues zum Landwarenhause der KG (Konsumgenossenschaft) an der Bethauerstraße Fällen der Pappeln in der Annaburger Straße, jahrelanges Wahrzeichen von Naundorf. Bäume waren kilometerweit sichtbar. pflanzen von Rot- u. Weißdorn in der Trift am 01.04. Schließung der HO-Vst (Handelsorganisations-Verkaufsstelle) Ausbau der 4. Klasse im neuen Schulgebäude im NAW Schule 110 Kinder 1961 01.04.Einstellung der Personenbeförderung auf der Kleinbahn. Einführung der Buslinie Annaburg-Prettin Bau eines Wiege-Wartehauses auf dem 1. Dorfplatz am 01.06. erhielt Naundorf einen Schulhort Wahl Die Gemeindevertretung setzt sich aus 25 ordentlichen und 7 Nachfolgekandidaten zusammen. Zur Kanditatur wurden von den Parteien und Massenorganisationen gestellt: 8 Mitgl. (Mitglieder) SED, 3 Mitgl. NDPD, 2 Mitgl. CDU, 2 Mitgl. DBD, 3 Mitgl. VdgB, 2 Mitgl. FDGB, 3 Mitgl. FDJ u. Mitgl. DFD Zusammensetzung der Nachfolgekandidaten: 3 Mitgl. SED, 1 Mitgl. NDPD, 1 Mitgl. VdgB, 1 Mitgl. CDU u. 1 Mitgl. DFD Nach der Wahl wurden 7 ständige Kommissionen und die Kommission für Wohnungswesen und Sozialwesen erstellt. Das Dorf wurde in 15 Wirkungsbereiche, der Ortsteil Kolonie in 6 Wirkungsbereiche auf geteilt. Jeder Gemeindevertreter hat ein Wirkungsbereich. Sinn der Wirkungsbereiche ist: Vermittler zwischen Einwohner und dem Rat der Gemeinde zu sein 25.05. Einbau 5 neuer Fenster im Gemeindehaus 1962 befinden sich im Dorf: 1 KG-Vst Lebensmittel, 1 KG-Vst. Fleischwaren, 2 Bäcker, 1 Privatlebensmittelgeschäft, 1 Schmiede mit Laden für Industriewaren, 1 Gastwirtschaft, 2 Baumschulen Im Ortsteil Kolonie.: 1 KG-Vst., 1 Gastwirtschaft Einwohnerzahl beträgt rund 1300 Schule 92 Kinder am 05.09. Eröffnung des Landwarenhauses am 21.09. beschließt die Gemeindevertretung den Ortsteil Kolonie weiterhin unter diesem Namen zu belassen Im Sept, auch Bau u. Fertigstellung eines Schuppen—Gerätehauses auf dem Schulhof Wahle erweitert sein Wohnhaus durch Ausbau und Aufstockung Die Schülerzahl beträgt 92 Kinder am 14.06. Gründung der Dorfakademie. Der Rat derselben hat 7 Mitgl. In der 1. Sitzung am 03.10. wird beschlossen, daß im Winterhalbjahr 62/63 mit der Massenschulung innerhalb der LPG’n begonnen wird. Zunächst soll ein Plan aufgestellt werden, der sich in 3 Interessengebiete aufgliedern soll. 1. gesellschaftlich-parteipolitisch Schulung 2. Feldbau und Viehwirtschaft 3. Technisierung in der Landwirtschaft es werden Kurzlehrgänge ohne Abschluß vorgesehen. In der 1. Oktoberwoche zeigen sich Ruhranfalle 09-12. Beginn des Winters mit Schneefall. Starke Kältewelle bis Februar 1963 Temperaturen bis minus 20°C am Tage, nachts 25 - 28°C unter Null. Erdfrost bis Tiefe 80 - 9o cm. Langsamer Temperaturanstieg im Monat März. 21.03. Frühlingsanfang noch sehr frisch. Bis April werden noch teilweise 5° unter Null nachts gemessen, tags einige Male Sonnenschein, doch es kann sich nicht erwärmen In der 16. Sitzung der Gemeindevertretung im Ortsteil Kolonien vom 03.05. wird beschlossen, daß die vorgesehene Auflösung des hiesigen Standesamtes zum 01.07. abgelehnt wird, das Standesamt bleibt weiterhin bestehen. Mitte Juli setzt eine große Hitzewelle ein. Das Thermometer steigt bis auf 38 - 45° über Null vom 15.-17.07.fand wieder das 2 Jähr. Schul- u. Heimatfest statt. Grundstück Dorfstr. 71, welches Jahrelang ungeputzt stand, wird abgeputzt Grundstück Schmiede wird fundamentiert und aufgestockt. Paul Bernhardt wird ebenfalls neu abgeputzt Koick, Herb. Vogel, Ernst Meißner erhalten neue moderne Fenster Die Wohnungskommision beschließt in einer öffentlichen Sitzung, daß die KG-Vst. Kololonie in die Jahrelang leerstehende Bäckerei Hitscher übersiedelt.
Diese Aufzeichnungen Enden hier. Die damaligen Chronisten schließen mit folgenden Informationen:
Im Jahre 1962 wurde mit der Erstellungsarbeit einer Ortschronik begonnen 1950 waren für die Erstellung derselben vom Rat der Gemeinde an den Rat des Kreises, als Chronisten gemeldet: Arthur Groschwald derzeitiger Schulleiter Magda Miething Angestellte beim Hat der Gemeinde Zur Mitarbeit hieran erklärten sich folgende Personen Einwohnen von Naundorf bereit: Bruno Moritz Lehrer an der Schule Naundorf Heinz Goldfuß Gärtner und Baumschule Goldfuß Bruno Rauhut jun. Stellmacher PGH-Polstermöbel Rauhut Quellenangabe: Aus den Aufzeichnungen Pfarrer Stollbergs aus den Gemeindevertreterprotokollen 1901-1950 aus den Gemeindevertreterprotokollen 1951-1960 aus der Schulchronik der Schule Naundorf aus den mündlichen Überlieferung alter und älterer Einwohner aus dem Miterleben der jüngsten Zeit und Gegenwart Bildmaterial: vorhandenes Bildmaterial im Besitz Naundorfer-Familien Altes Dienstsiegel der Gemeindeverwaltung Klischee der Ackermannsehen Wildlingskulturen Veröffentlichte Bilder in Zeitungen
Damit endet die chronologische Angaben zu geschichtlichen Ereignissen in (Groß) Naundorf
BERND HOPKE
ORTSCHRONIST
AnnaOffice©2024-03-28
Quelle: Zweite Chronistin Magda Miething; Chronik der Gemeinde Naundorf; 70iger Jahre, abschriftlich B. Hopke 2024-02-15