Post 1842

Prettin erhält (endlich) eine Postverbindung

Im „Post-Cours-Buch“ von 1832 der Königlich-Preußischen Postverwaltung lag der Flecken Annaburg am preußischen Fahrpost-Cours Nr. 140. Er führte von Dresden über Großenhain, Elsterwerda, Liebenwerda, Herzberg, ANNABURG nach Wittenberg. Das entsprach dem seit 1693 exestierenden sächsischen Postkurs „Dresden – Hayn – Coßdorf – Annaburg – Wittenberg“. Die Reisenden aus Annaburg hatten damit ständig über Wittenberg die Möglichkeit, direkten Anschluß an die preußische Schnellpost von Berlin über Zehlendorf, Potsdam, Beelitz, Treuenbrietzen, Kroppstädt, Wittenberg, Gräfenhainichen, Bitterfeld, Carlsfeld nach Halle oder umgekehrt in Richtung Berlin zu benutzen. (Schnellpost-Cours Nr. 6.)
1832 hatten man nun Anschluß von Annaburg kommend in Herzberg in die preußische Schnellpost Nr. 11 umzusteigen. Dieser Kurs führte von Berlin über Zehlendorf, Potsdam, Treuenbrietzen, Jüterbog, Herzberg (mit Anschluß an die Fahrpost Nr. 140 von und nach Annaburg), Elsterwerda, Großenhain nach Dresden und umgekehrt. Auch die Fahrpost (Nr.140) kam von Wittenberg nachts in Annaburg an.

Postkurse 1838

Wärend nun Herzberg seine eigene Poststation seit preußischen Zeiten hatte, dauerte es noch bis zum 1. November 1842. Jetzt wurde endlich eine Postverbindung zwischen Annaburg und Torgau über Prettin eröffnet. Eine viersitzige Fahrpost fuhr früh von Annaburg fort, so daß sie um 6 Uhr hier war und Nachmittag gegen 2 Uhr kam sie von Torgau her hier an und zwar 4 mal in der Woche, Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag. Die Posthalterei übernahm der Friedensrichter, Steuereinnehmer und Amtsschreiber Franke in Prettin.

Bernd Hopke
Annaburger Ortschronist

Quelle:
Rudolf Paschke; „Geschichte der Post in Annaburg“, Eigenverlag 1997, Archivbesitz des Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e.V. Annaburg