Der Teufel

im Drei Länder Eck


Wenn man sich in einer stürmischen dunklen Nacht gegen Mitternacht an ein Drei-Länder-Eck (ein Punkt, wo drei Flurstückegrenzen zusammentreffen) begibt, ist es möglich, dass man dem Teufel begegnet. Der Schmidt von Löben versuchte nun mal auch einmal sein Glück, um mit dem Satan in Verbindung zu kommen. Also begab er sich an die Ecke eines Wäldchens, welche die Grenze zwischen Löben, Klossa und Purzien bildet. Die Nacht war recht stürmisch und im Geäst krachte es furcht erregend. Um sicher zu sein, hatte unser Freund seine geladene Pistole von 1813 eingesteckt. Nach langem Warten hörte er ein Getrampel wie von einer Herde jagender Pferde. Er starte in die Dunkelheit, um zu sehen, was da wohl käme. Da – auf einmal gewahrte er kurz vor sich zwei grüne Lichter welche sich auf ihn richteten.

Jetzt bekam er es aber fürchterlich mit der Angst zu tun. Er zog seine geladene Pistole, spannte den Hahn und drückte ab. Dem lauten Knall folgte ein Schrei, unser Freund aber ergriff nun die Flucht. Trotz Erhitzung durch seinen schnellen Lauf kam er toten blaß zu Hause an, glaubte er doch nun felsenfest dem Teufel gegenüber gestanden zu haben.

Am nächsten Tag fand man an der Stelle einen sterbenden Hirsch…..

Willy Eichler

 

Quelle
Sagensammlung von Willy Eichler, Schulbroschüre

Annaburg©2022-03-07