Die Spiralhopser


Es war um 1950. In der Welt verbreiteten sich die Gerüchte um die Existenz eines Fabelwesens am Himalaja, den Schneemenschen. Außerdem wollten viele Menschen fliegende Untertassen im Umlauf auf einer Bahn um die Erde wahrgenommen haben. Da tauchte auch in unserer Gegend eine neue sensationelle Nachricht auf, sogar die Zeitung wusste davon zu berichten von fernen Gefilden – niemand wusste recht woher – kamen fabelhafte Wesen, die Spiralhopser. Keinem war bekannt, was diese Spiralhopser im Schilde führten und wodurch ihre Existenz gesichert war. Jedenfalls befürchtete man schreckliche Ereignisse, konnten sie doch meterhohe und weite Sprünge vollbringen. Sie legten in kurzer Zeit große Strecken zurück, wobei Hindernisse mit Leichtigkeit überwunden wurden. Die Zeitung berichtete, dass die Hopser Spiralen unter den Füßen hatten, dass sie die Zweimetergröße überschritten und sonst den Menschen sehr ähnlich seien. Für gewöhnlich sollen sie große Rasierklingen zwischen den Zähnen tragen. Ihre Züge erfolgten in den Nachtstunden, bevorzugte Tagesunterkünfte waren nicht bekannt. In 2 bis 3 Tagen würden sie die Elster zwischen Schweinitz/Jessen erreichen und mit einem Sprung dieselbe überqueren. Ob sie ihr Sprungvermögen überschätzten und in folge dessen in die Elster stürzten und ihren Tod durch Ertrinken besiegelten oder im Angesicht der Elster den Rückzug antraten oder aus einem anderen Grund ihr Verhalten aufgaben, kann man nicht sagen. Jedenfalls sind sie am westlichen Elsterufer nie gesehen wurde worden, auch auf der Ostseite kennt sie niemand. Haben sich die Bewohner von Jessen/Schweinitz nicht aus den Häusern getraut und deshalb nichts gesehen?

 

Willy Eichler

 

Quelle
Sagensammlung von Willy Eichler, Schulbroschüre

Annaburg©2022-03-08