Dreißigjährige Krieg (1618 -1648)

vor 400 Jahren –  die Ereignisse in unserer Region


1618 und damit vor 400 Jahren begann der Dreißigjährige Krieg, der erst nach Verhandlungen in Münster und Osnabrück mit dem Westfälische Frieden am 25. Oktober 1648 beendet werden konnte. Für viele Menschen unserer Heimat ist es interessant zu wissen, welche Folgen dieser Krieg für die damals in unserer Region lebende Bevölkerung hatte. Deshalb will ich versuchen, die entsprechenden Ereignisse zusammenzustellen, die sich in Annaburg und seinem unmittelbaren Umfeld abspielten und typisch für die damalige Zeit waren.

Während in der Zeit von 1618 – 1623 dem „Böhmisch – Pfälzischen Krieg“, und auch danach, von 1625 – 1629 dem „Dänisch- Niedersächsischen Krieg“, unser Heimatgebiet weitestgehend von den direkten kriegerischen Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges verschont blieb, sollte das sich in den folgenden Jahren drastisch ändern. Schon der von 1630 – 1635 tobende Schwedische Krieg mit der Zerstörung Magdeburgs 1631 und seiner Entscheidungsschlacht 1632 bei Lützen (Leipzig) berührte durch durchziehendes, marodierendes Kriegsvolk unser Heimatgebiet. Die Kriegsführung im 17. Jahrhundert entsprach ihrer Zeit, eigentliche Opfer der Kampfhandlungen, die an bestimmten Orten als Schlachten stattfanden, waren die kämpfenden Soldaten. Wobei die meisten Verluste nicht durch direkte Tötungen auf dem Schlachtfeld entstanden, sondern man starb an der unzureichenden Wundversorgung nach erfolgten Verwundungen oder Verletzungen auf dem Schlachtfeld. Kämpfe an langen Frontabschnitten oder über weite Entfernungen waren nicht möglich, weil die dafür erforderlichen Waffen und Transportmittel fehlten. Die Heere bestanden überwiegend aus großen Reiterscharen (Regimentern). Die einzelnen Reiter mussten zudem noch Handpferde zum Wechseln und Versorgungsfuhrwerke mit sich führen. Die Soldaten waren Söldner und stammten aus aller Herren Länder. Die Truppen mussten für ihren Unterhalt fast immer selbst sorgen. Sold wurde an die Soldaten nur selten regelmäßig gezahlt. Deshalb wurden z.B. Lebensmittel, Getränke und Futter für die Pferde gewaltsam beschafft und erpresst. Fußsoldaten gab es nur in dem Umfange, wie man sie für die Belagerung von wichtigen Ortschaften benötigte. Deshalb konnten eroberte Gebiete nicht lange gehalten werden. Sobald die Truppen weiter gezogen sind, wurden die Gebiete von den nachrückenden gegnerischen Soldaten eingenommen. Die Bauern konnten ihre Äcker nicht mehr bestellen, weil ihnen die Zugtiere geraubt worden waren. Das hatte Auswirkungen auf die Versorgung auch der gesamten Bevölkerung unserer Region. Verteuerungen der Lebensmittel waren die Folge, die nach und nach auch die Verteuerung sämtlicher Waren nach sich zog. Hinzu kamen die kriegsbedingten Abgabelasten. All das führte letztendlich zu Hungersnöten, die so geschwächte Bevölkerung gab den besten Nährboden für mögliche Epidemien ab. Schon die erste Pestepidemie 1626 hatte weitreichende Folgen in unserer Region, z.B. fielen ihr allein in Jessen 500 Personen zum Opfer. Truppenbewegungen, ob Freund oder Feind richteten sich also nicht nur nach bestimmten Kriegsplänen, sondern auch nach den besten Versorgungsmöglichkeiten in einer Region und mieden die Gebiete wo Epidemien unter der Bevölkerung ausgebrochen waren. Von 1631-1633 wütete die Pest erneut in unserer Gegend, dabei fielen in Torgau 3.000 Menschen dem „Schwarzen Tot“ zum Opfer. Lesen sie im weiteren, zu welcher Zeit und bei welchen Ereignissen unsere Region betroffen war.

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