Das Gräberfeld

Die gewachsenen Erdtöpfe


1578 fand man an der Tiergartenmauer in Annaburg beim Mitteltor mehrere Töpfe mit Asche und zwei Ringen. Der Schösser sendete alle an den Kurfürsten August von Sachsen nach Dresden. Die Kurfürstin Anna war nun der Auffassung, dass diese Töpfe, ohne zutun des Menschen in der Erde gewachsen sein, denn in einem Brief bat sie einen Hauptmann um Zusendung solcher selbstgewachsenen Töpfe. Viele andere glaubten damals es seine Zwergentöpfe, welche sie in der Erde verwahrten. Auch die Auffassung von Tränenkrüglein war vorhanden, welche Nymphen oder andere Naturgeister in der Erde verbargen, um sie den Blicken anderer zu entziehen. So herrschte allerlei Aberglauben um diese Ertöpfe. Am nächsten kamen die der Sache, die sie Heidentöpfe nannten, denn es waren ja, wie heute jeder weiß, Gefäße von unseren Vorfahren.

Willy Eichler

 

Quelle
Sagensammlung von Willy Eichler, Schulbroschüre

Annaburg©2022-02-11