Brief Donald L. Murrary an seinen Sohn
Lieber Sohn,
Ich wurde in Dezember 1942, an ft. McPhereson, Atlanta, Georgia eingesetzt und anschließend in Keesler Fangensie, Mississippi, als Bombergeräteausbilder während der Grundausbildung neuer Mannschaften auf Grund meiner militärischen Ausbildung (4 Jahre militärische Ausbildung Georgia an der militärischen Hochschule, Milledgeville, Georgia, eine Ehrenmilitärische Schule unter der direkten Überwachung der Armee) eingesetzt. Ich bildete Flugzeugmechaniker, an der Schule bei Keesler und an der Luftschießwesen-Schule bei Harlengen, Texas aus. Anschließend absolvierte ich noch ein Bordmechanikertraining bei Clovis, New-Mexico, Mannschaftszusammenwirken in Salt Lake City, in Utah und ein Überseekampftraining auf D-24 Flugzeugen bei Alamogordo, New-Mexico.
Die Mannschaft die nun zusammen zu Einsatz kommen sollte bestand aus 10 Männern:
Francis E. Toor Pilot
Hugo J. Bock Co, Pilot
Tracy O.P. Beagle Nautiker
Donald L. Murrary Bomberdier
Leslie E. Lewis 1. Ingenieur- und Oberseitendrehkopfgewehren
David M. Noltie Radiooperator
B. Walker, Jr behilflicher Ingenieur und Taille Gewehr
Eric C. Carter Taille Gewehr
Lloyd J. Roberts Kugeldrehkopfgewehren
Aufrichtiges G. Koska Heckdrehkopfgewehren
Wir bekamen ein neues B-24J in Lincoln, Nebraska übergeben und flogen es zum Westpalme Strand, Florida, zur Insel von Trinidad, nach Belem, Brasilien, zu Forteleza, Brasilien, nach Dakar, Afrika, zu Marakech, französisches Moroco, zu Watton, England. Unser Flugzeug wurde dem 702nd. Geschwader bei Tibenham, England, der 445th. Bombegruppe bei Watton, zugeteilt. Hier in England (Tibenham) war die Basis von der wir unsere Bombardierungmissionen gegen Deutschland flogen.
Am 23. März 1944, erfolgte unser Einsatz über Münster, Deutschland zur Bombardierung eines Flugplatz, sowie einer Eisenbahnlinien eingesetzt, als unsere Tragflächen durch Flak- Feuer getroffen wurde und wir alle abspriegen mussten. Der Pilot und ich landeten in einem deutschen Zwangsarbeitsbauernhof (Gefängnisbauernhof) nahe einer kleinen Stadt, die Wildeshausen, Deutschland genannt wurde. Alle von uns wurden schließlich gefunden und nach Frankfurt, Deutschland, transportiert in ein Sammellager verbracht. Dort wurden wir getrennt. Nach 2 Wochen wurde ich allein nach Stalag Luft VI nahe Heydekrug, Litauen verlegt, bis die russische Armee zu nahe war. Die Deutschen transportierten mich zu Stalag Luft IV bei Kiefheide, Polen (pomerania).
Als der Frontverlauf vorrückte, musste ich mit der zweiten Gruppe, zum Stalag Luft IV Zwangs marschieren. Wir schliefen unterwegs im Freien im Wald oder auch manchmal in einem alten Gebäude. Der Schnee auf der Straße/ Weg war ungefähr 18 Zoll bis über 2 Fuß tief. Dieses war ein sehr strenger Winter, den man in Norddeutschland überhaupt je gesehen hatte. Der Marsch fand von Februar bis Mai 1945 statt. In dieser Zeit sah ich nirgends ein Lager. Uns wurde erklärt, dass die verantwortliche Gestapo die Aufnahme verweigerte und wir gezwungen waren weiter zu marschieren. Nach völliger Erschöpfung war ich nicht mehr in der Lage weiter zugehen, da wurde ich mit ungefähr 10 weiteren Männern durch einen Lastwagen in ein Krankenhaus bei Annaburg, Deutschland verbracht. Ich blieb dort ungefähr 4 oder 5 Tage. Im Mai erklärte uns ein englischer Doktor, der zu uns kam, dass wir mit einer Gruppe (ungefähr 200) ungefähr 30 Meilen zur Kleinstadt Grimma an der Mulde gehen könnten. Dort an der Mulde bei von Bitterfeld, Deutschland sind bereits die amerikanischen Einheiten. Wir schafften es an einem Tag und am folgenden zweiten Morgen, konnten wir die Mulde überqueren und erreichten einen Warteraum der 104. Timberwolf Abteilung.
Ich wurde gebadet, desinfiziert und mit einer sauberen Uniform bekleidet, dann über Halle, Deutschland, nach Le Havre, Frankreich und weiter mit einem Boot nach Portsmouth transportiert. Von dort konnte ich mit einem Flugzeug nach Virginia, USA in die Heimat fliegen. Ich war über 13 Monaten in Kriegsgefangenschaft und musste über 800 Meilen an 83 Tagen, mit fast nichts zu essen und im strengen Winter im freien übernachten, nur mit der Kleidung am Leib mit Mantel und einer Decke.
Mit der Zeit hat man viele Fackten vergessen wie einige der Plätze, die wir mit einem Namen kannten haben sich aber auch geändert. Kiefheide war eine Bahnstation nahe der Stadt Grosstychowo in Polen. Heute wird es Tychowo genannt.
Das Kampf-Infanterie-Abzeichen, das ich erhielt, wurde mir von einem Kapitän der 104th.Timberwolf Abteilung verliehen. Er sagte, dass wir es verdienten, nachdem wir, insoweit als Kriegsgefangene marschieren mussten, es interessierte ihn dabei nicht, dass wir der Luftwaffe angehörten.
In Liebe,
Vati
Annaburg©2008
Quelle
timberwolf104.tripod.com/stories.html Zugriff 08.2007