Die Wassermühle in Löben
Die Gründung der Mühle ist nicht datiert. Es ist aber zu erfahren, dass 1390 Herzog Rudolf die zwei Brüder Globig mit Haus und Vorwerk in Loben belehnt hat. Im Jahre 1422 hat Hans von Köckritz das Vorwerk, den Sadelhof, die halbe Flutrinne der Mühle sowie die zugehörigen 42 Groschen Zins und vier Hüfner als Besitztum. 1448 werden Hans von Lochau und 1466 Hans und Nick von Lochau als Besitzer genannt. Letztere verkauften es 1487 an Wilhelm und Hans von Bor. Ab 1510 gehört der Müller von Löben zum Amt Lochau. Als Zeugen des ehemaligen Ortes haben nur die Mühle und ein Gärtnerhäuschen den Dreißigjährigen Krieg überstanden. Der Pfarrer hatte noch 1669 seine Unterkunft in der Mühle. Bei Gesprächen über das Floßwerk ist der Müller Hans Georg Berger mit einem Taler als Entschädigung für jeden Tag, an dem geflößt wird, einverstanden. Aber er bittet um die Bereitstellung des im Erbbrief zugestandenen Bau-, Licht-, Brenn- und Schirrholzes, das ihm auch gewährt wurde. Nach dem neuen Mühlenregulativ von 1772 hat die Mühle zu Löben folgende Einrichtung: zwei Mahlgänge mit Vorgelege an einem Ziehpansterrad, einen Mahlgang nebst Hirsestampfen und Ölmühle mit Vorgelege an einem Ziehpansterrad und eine Schneidemühle mit einem Staberrad. Der Erbeigentümer der Amtsmühle von Löben wird 1779 Carl Siegmund Töpfer, der dann an Meister Christian Friedrich Hering, nach dem Tod seiner Frau 1816, die Mühle verkauft hat. Durch die Elsterregulierung wurde das Staurecht der Elstermühle von Löben abgelöst und der Mühlenbetrieb eingestellt.
Eberhard Förster
Quelle:
Eberhard Förster; Mühlen zwischen Elbe und Schwarzer Elster; Bücherkammer Herzberg 2006
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