Postgeschichte

Der Annaburger Postort zwischen Sachsen und Preußen

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Sachsens eigene Post


Man wollte in Sachsen die Post nicht mehr Thur und Taxis überlassen. Deswegen wurde 1574 in Sachsen die kursächsische Post mit Sitz in Leipzig wegen der überragenden wirtschaftspolitischen Rolle der Stadt gegründet. Damit sollte dem Drängen der Kaufleute nach schnellen und regelmäßigen Verbindungen mit den Küstenstädten und anderen Orten abgeholfen werden. Handel erfordert schnellen Austausch von Gedanken, Nachrichten und Aufträgen. Leipzig blieb ab da bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Sitz der zentralen sächsischen Postverwaltung.                         ∗1)

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Die Schweden-Post-Kurse 1631

Durch den dreißigjährigen Krieg (1618-1648) stagniert der weitere kursächsische Postausbau. Aber dem schwedischen Heer gelingt es ab 1631 gut organisierte und sichere Postkurse im mitteldeutschen Raum aufzubauen.

Verordnungen der schwedischen Feldpost
Verordnungen der schwedischen Feldpost

In den Verordnungen der schwedischen Feldpost wird die deutsche Bevölkerung von Anfang an aufgefordert, diese Postverbindungen zu nutzen. So bestand das Postaufkommen ganz erheblich aus deutschen Kaufmannsbriefen. In einer Reihe deutscher Städte wurden schwedische Postkontore eingerichtet. Das Hauptkontor der Schweden war Leipzig. So führte schon ab 1631 jeden Freitag die Post von Leipzig aus über die Haltepunkte Wittenberg und Berlin nach Norden.       ∗2)

Noch vor Ende des Dreißigjährigen Krieges traten ab 1645 in Sachsen die Reichspost deren von Thurn und Taxis und die kurbrandenburgische Post immer stärker in Erscheinung, denn die Post aus Brandenburg gewann im Reiche insgesamt, aber besonders auch in Sachsen an Einfluss und dehnte sich rigoros aus.

So musste Sachsen 1660 der Errichtung eines brandenburgischen Grenzpostamtes im kursächsischen Wittenberg (neben Leipzig, [Bad]Düben und Naumburg) zustimmen. Erst 1689 eröffnete der sächsische Oberpostmeister in Wittenberg ein eigenes Postamt.


Annaburg wird Postort
Wegsaeule1695
Wegsaeule1695

Ab 1693 gewann langsam die sächsische Post mehr an Bedeutung; ihre Organisation verbesserte sich. Im Zuge notwendiger Reformen (Zentralisierung) wurden ab 24. Februar 1693 sämtliche Postmeister Sachsens dem Leipziger Oberpostmeister Kees ausdrücklich unterstellt. Zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes richtete der Oberpostmeister im gleichen Jahr eine Reihe neuer Postkurse ein, darunter die Linie „Dresden – Hayn – Coßdorf – Annaburg – Wittenberg“ die eine Art Querverbindung im nördlichen sächsischen Gebiet rechts der Elbe darstellt. Damit wurde Annaburg erstmals und offiziell an das sächsische Poststraßennetz angeschlossen. Dieser durchgehende Postkurs bestand bis 1841, d.h. bis zur Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Berlin – Wittenberg – Dessau – Köthen.        ∗3)

Mit dem Anschluss an das Poststraßennetz wurde im Dezember 1694 die erste Poststation in Annaburg eröffnet. Erster Postverwalter wurde Wolfgang Heinrich Römer, Gastwirt und „Juric Practici“ (Betreiber einer Rechtspraxis). Er war ein ortsansässiger Bürger, der seit vielen Jahren eine gut gehende Gastwirtschaft betrieb und auch in Rechtsangelegenheiten tätig war.

Schon ab 1697 unterhielt die Annaburger Poststation, als Posthalterei eigene ständige Verbindungen zu abseits des Postkurses gelegenen Orten. So sind reitende Postillione ab Annaburg nach Torgau, Prettin und Pretzsch seit dieser Zeit nachgewiesen.                    ∗4)

Eine systematische Vermessung mit in regelmäßigen Abständen aufgestellten hölzernen Wegsäulen schlug 1695 der sächsische Oberpostmeister Ludwig Wilhelm für die Straße von Leipzig nach Dresden vor.

Kurfürst August der Starke befahl daraufhin am 18. Juni 1695, „daß gewiße Meilenseulen gesetzet werden“. Er ließ den Kondukteur Heinrich Niedhart damit beauftragen. Die kursächsischen Forstmeister sollten das Holz für die Meilensäulen anweisen und die Verwalter der kursächsischen Ämter für die Aufrichtung der Säulen sorgen. Auch entlang der Linie „Dresden – Hayn – Coßdorf – Annaburg – Wittenberg“ wurden 1695 diese Säulen errichtet.

Einband des Post-Kurses von 1703
Einband des Post-Kurses von 1703

1703 wurde das erste Postkursbuch und Stationsverzeichnis Sachsens (Verfasser war der Postsekretär Eschert) herausgegeben.  Von den 47 genau beschriebenen Strecken führten zwei durch Annaburg. Unter Nummer 10 wurde die Fahrpostlinie „Dresden Großenhain – Annaburg – Jessen – Wittenberg“ (mit Anschluss nach Berlin) und unter Nummer 13 die Linie „DresdenGroßenhain – Annaburg – Wittenberg – Roßlau – Zerbst – Magdeburg“ genannt. Beide Postkurse wurden an verschiedenen Tagen befahren.               ∗5)

Post-Taxe von 1712
Post-Taxe von 1712

Am 27. Juni 1712 erschien in Potsdam die „Königlich-Preußische Post-TAXE“, eine Aufstellung der gültigen Post- und Passagier-Gebühren nach allen Orten, die ab Potsdam mit der fahrenden Post zu erreichen waren. Darin wurde preußischerseits die Stadt Annaburg als Postort bereits ausgewiesen, der über Wittenberg zu erreichen sei. Allerdings mussten ab Wittenberg zusätzlich zur preußischen Taxe noch sächsische Gebühren entrichtet werden. Dieses Beispiel zeigt, dass zu dieser Zeit Annaburg im Postwesen Sachsens und Preußens bereits seinen festen Platz hatte.          ∗6)

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Arten und Abstände der sächsischen Postsäulen nach Zürner

1713 wurde durch August dem Starken eine kartografische Landesaufnahme angeordnet, die Adam Friedrich Zürner ausführte. Er kartierte alle Ämter des Kurfürstentums.       ∗7)

Mit seinem Messwagen bestimmte er von 1715 bis 1735 die genaue Entfernung zwischen den Orten. Er legte in diesen 20 Jahren mehr als 18.000 Meilen auf den Poststraßen Sachsens zurück. Die ermittelten Streckenmaße dienten u.a. auch zum Setzen der Meilensteine an den Poststraßen und zur Beschriftung der Distanzsäulen in den Städten. (Bild06) Die von ihm erstellten Karten waren Unikate und vorrangig als Tuschezeichnungen ausgeführt. Erst lange nach Zürners Tod wurden die meisten Ämterkarten von Peter Schenk 1754 in Amsterdam gestochen und im „Atlas Saxonicus Novus“ gedruckt, bzw. als deren Nachdrucke durch den Augsburger Kartenverleger Matthäus Seutter (ab 1752) herausgegeben.                      ∗8)

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Ausschnitt der Ämterkarte von Seutter von 1752

Aus den Kartenzeichen dieser Karte können wir für Annaburg entnehmen, dass es als:

  1. ein Städtlein;
  2. mit Sitz eines kurfürstlichen Amtes;
  3. einer Poststation mit Pferdewechsel;
  4. einem Gasthof;
  5. einer Schmiede;
  6. dem Sitz eines kleinem Geleitkommandos;
  7. einer Hauptkirche;
  8. einem Schloss im Ort und eines kurfürstlichen (Jagd) Haus „Lochau“;
  9. einer Wassermühle im Ort;
  10. mit den von einer Mauer umgebenen Tiergarten; … und mit vielen Straßen, die nach Annaburg führen, gekennzeichnet wurde.                            9)
Ganzmeilenpostsäule v. Isabeka
Ganzmeilenpostsäule v. Isabeka

Annaburg ist als Postort auf mehreren erhalten gebliebenen Postsäulen (Meilen- oder Distanzsäulen) genannt, so z.B. auf der Ganzmeilensäule zu Mühlanger. Sie zeigt die Angabe „Annaburg 5 Stunden“. Der ursprüngliche Standort war ab 1723 Iserbegka bei Elster. 1976 wurde das Mittelstück als Wegweisestein bei Mühlanger entdeckt. Nach der Restaurierung wurde sie 1980 in Mühlanger neu aufgestellt. Auf der Distanzsäule der damals sächsischer Burgstadt Belzig im Fläming ist Annaburg ebenfalls eingraviert. Diese Säule ist noch erhalten. Etwa um 1720 muss der Bürgermeister von Annaburg das Mandat zur Errichtung von mindestens 2 Postsäulen erhalten haben.


Der Postort Annaburg zeitweilig im Machtbereich Preußens

In der Zeit des siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) zogen mehrfach preußische Truppen durch das sächsische Städtchen Annaburg.     ∗10)       Friedrich II. ließ im besetzten Sachsen die Postanstalten in Form und Personal bestehen und nahm sie wie auch die Poststraßen unter besonderen Schutz. Die Post arbeitete für ihn, d.h. er strich nicht nur die Finanzen ein, sondern bei der strengen Überwachung und Zensur wurden auch Briefe seiner ärgsten Feinde in Sachsen abgefangen.          ∗ 11)


Zurück an Sachsen
Sächscher Postillion 1762
Sächscher Postillion 1762

Der Krieg hinterließ seine Spuren. So ist z.B. in den Chroniken überliefert, dass die Schäden, die der Siebenjährige Krieg mit seinen schweren Trossfahrzeugen und seiner Artillerie an den sächsischen Straßen hinterlassen hatte, den Anstoß gaben zu ernsten Anstrengungen, das Straßenwesen grundlegend zu verbessern.   Deshalb wurde in Sachsen 1762, also noch vor dem Kriegsende, eine Restaurationskommission gebildet, die die sofortige Instandsetzung von 8 Hauptstraßen des   Landes anordnete. In dieser Dringlichkeitsliste ist unter der Nummer „8“ die Poststraße Dresden – Großenhain – Annaburg – Wittenberg genannt.                       ∗12)

Die Städte, Ämter und Gemeinden hatten in ihrem Bereich für die befohlene Erneuerung der Straßen Sorge und die Lasten zu tragen. Die Arbeiten sollten, so wollte es der Kurfürst, bis zur Michaelis-Messe 1763 (29. September) abgeschlossen sein.

Preußen hatte sich durch die Kriegs- und Vertragspolitik bis 1780 von 119.000 km² auf rund 195.000 km² vergrößert, die Einwohnerzahl war von 2,24 Millionen auf 5,43 Millionen gestiegen, die Entfernung von Memel bis Kleve betrug rund 650 Kilometer. Friedrich II. förderte deshalb mit großer Energie die Entwicklung des Postwesens als ein Mittel zur Verbindung der vielen Landesteile.      ∗13)


Unter Napoleon

Am 14.10. 1806 schlägt Napoleon das preußisch – sächsische Heer bei Jena und Auerstedt vernichtend.

Französische Verordnung von 1806
Französische Verordnung von 1806

Am 11.12.1806 löst sich der sächsische Kurfürst Friedrich August III. von Preußen, schließt sich dem Rheinbund an und tritt damit zu Napoleon über, der zum Dank Sachsen zum Königreich erhebt. Der Postverkehr wurde zeitweilig unterbrochen. Die Briefe wurden streng zensiert, geöffnet, verfälscht und oft als Beweise bei Verfahren gegen missliebige Personen zurückgehalten. Die Poststationen und Posthaltereien mussten für die jeweilige französische Administration besondere Kurierpferde ständig bereithalten; die Postfinanzen unterlagen schärfster Kontrolle. An der allgemeinen Organisation des sächsischen wie preußischen Postwesens wurde aber nichts geändert. Wie Friedrich II., so ließ auch Napoleon erklären: „Alle Postmeister in ganz Deutschland, welche für den Dienst der Armee sehr wichtig sind, nimmt der Kaiser besonders in Schutz. Das Eigentum der Postmeister blieb unangetastet und sie erhielten keine Einquartierung.“     ∗14)   (siehe „Verordnung des General-Administrator in Ansehung der reitenden und fahrenden Posten“ vom 3.12.1806)

Die Post in Preußen und Sachsen profitierte (ganz allgemein) vom französischen Militärstraßenbau und allmählich auch vom Dezimalsystem. Soweit vor 1813 die Fahrpost zugelassen wurde, erlaubte der neue Straßenbau jetzt wesentlich kürzere Fahrzeiten.


Unter Preußen

Sachsen verliert infolge des „Wiener Kongresses“ vom 18.09.1814 – 19.03.1815 mehr als die Hälfte seines Territoriums (östliche Oberlausitz, Niederlausitz, die Gebiete von Wittenberg und Torgau, Merseburg und Naumburg, sowie Nordthüringen) und damit 40-45% seiner Einwohner, sowie 81 von 157 Postanstalten an Preußen. Die auf die Bürger der Stadt Annaburg auferlegten Kriegsschulden belaufen sich auf 6.000 Thaler. Diese Schuldlast konnte erst in den Jahren 1818 – 1822 durch die Bürger der Stadt getilgt werden.            ∗15)

Preußische Postillion von 1830
Preußische Postillion von 1830

Annaburg wird preußisch und wandelt sich damit vom Städtlein zum Flecken. Das preußische Kriegsministerium übernahm das „Militär-Knaben-Erziehungsinstitut“ zu Annaburg und führte es weiter. Auch alle postalischen Einrichtungen, meist mit dem alten Personal, blieben bestehen. Es ist bekannt, dass der bis dahin sächsische Postmeister Johann Friedrich Krüger mit ausdrücklicher Duldung der preußischen Verwaltung seine Amtsgeschäfte bis 1832 in Annaburg fortsetzen konnte. Er musste sich allerdings eine andere Uniform schneidern lassen.

Auf allen Poststraßen ab oder durch Annaburg wurde nun der Verkehr wieder „normal“ fortgeführt. Auch die Fußpostboten konnten wieder ihre Arbeit aufnehmen. Es ist überliefert, dass schon vor 1817 der in Lebien lebende Postbote Gottlieb Günther zweimal wöchentlich in Lederpantoffeln sich auf den Weg von der Poststation Annaburg über Lebien, Düßnitz nach Pretzsch machte. An der Elbe hatte er ein eigenes kleines Boot festgebunden, mit dem er über den Strom setzte. Hochwasser oder Eisgang aber bildeten hin und wieder eine unüberbrückbare Barriere.                   ∗16)

Am 30. Oktober 1817 wurde die Poststation in Annaburg offiziell in eine preußische Postwärterstelle umgewandelt. Diese Postwärterei unterstand abrechnungsmäßig dem größeren Postamt Wittenberg. Annaburg war also nur noch eine Posthilfsstelle und der Postwärter war nebenberuflich tätig.         ∗17)

Preußische Post-Kurse von 1821
Preußische Post-Kurse von 1821

Auf der Post-Karte von 1821 finden wir den Flecken Annaburg. Die Linien bedeuten die damaligen Postverbindungsstraßen; die kleinen Zahlen sind die Entfernungsangaben von Ort zu Ort in preußischen Meilen. Die hier eingezeichnete Verbindung „WittenbergAnnaburg – Herzberg“ ist der bekannte Fahrpost-Kurs nach Dresden und damit länderübergreifend. Auf allen anderen Poststraßen ab Annaburg waren Postreiter oder Boten zu Fuß unterwegs.

Diese Kurse wurden z. T. auch früher schon benutzt:

  1. Wittenberg – Annaburg – Dresden: seit 1695
  2. Annaburg – Düßnitz – Pretzsch: 1721 erwähnt
  3. Annaburg – Schweinitz – Jüterbog seit 1750
  4. Annaburg – Prettin – (Torgau):   seit 1750

Etwa 1821 führte Preußen auf den nach französischem Vorbild gebauten neuen Chausseen die fahrende Schnellpost ein. Die Schnellpost-Linien verbanden hauptsächlich die großen Städte und bedeutenden Wirtschaftszentren. Annaburg wurde bei der Festlegung der Schnellpost-Kurse nicht mehr berücksichtigt. Für diese Linien wurden neue neunsitzige, leichtere, besser gefederte und bequemere Reisewagen in Dienst gestellt.

1825 wurde die Postwärterstelle in Annaburg in eine Post-Expedition umgewandelt. Trotzdem blieb diese Poststation weiterhin dem Postamt Wittenberg unterstellt.     ∗18)      Jetzt verkehrte die Fahrpost von Dresden nach Wittenberg über Annaburg bereits zweimal wöchentlich hin und zurück. Die Fahrzeit auf diesem von Preußen unterhaltenen „Fahrpost-Cours“ 101 betrug rund l 1/2 Tage mit einer Übernachtung in Herzberg bei der Fahrt ab Dresden.     ∗   19)

Fahrplan-Kurs 140 von 1832
Fahrplan-Kurs 140 von 1832
Fahrplan von 1825
Fahrplan von 1825

Im neuen „Post-Cours-Buch“ der Königlich-Preußischen Post Verwaltung wurde 1832 hervorgehoben: Annaburg liegt am preußischen Fahrpost-Kurs Nr. 140.

Er führte von Dresden über Großenhain, Elsterwerda, Liebenwerda, Herzberg, Annaburg nach Wittenberg.   ∗20)

Damit hatten Reisende von Annaburg in Wittenberg die Möglichkeit, direkt den Anschluss an die preußische Schnellpost von Berlin über Zehlendorf, Potsdam, Beelitz, Treuenbrietzen, Kroppstädt, Wittenberg, (mit Anschluss von oder nach Annaburg), Gräfenhainichen, Bitterfeld, Carlsfeld nach Halle oder umgekehrt in Richtung Berlin zu benutzen. (Schnellpost-Kurs Nr. 6).

Postkurse 1838
Postkurse 1838

Gleichzeitig konnte man von Annaburg kommend in Herzberg in die preußische Schnellpost Nr. 11 umsteigen. Dieser Kurs führte von Berlin über Zehlendorf, Potsdam, Treuenbrietzen, Jüterbog, Herzberg (mit Anschluss an die Fahrpost Nr. 140 von und nach Annaburg), Elsterwerda, Großenhain nach Dresden und umgekehrt.

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Das Eisenbahnnetz um 1852

Zwischen Nürnberg und Fürth fuhr 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland. 1841 wurde die Strecke „Berlin – Jüterbog – Zahna – Wittenberg – Dessau – Cöthen“ eröffnet. Im August 1848 wurde die Strecke Jüterbog—Herzberg fertiggestellt und dem Verkehr übergeben. Die Strecke Herzberg—Riesa wurde am 1. Oktober 1848 eröffnet. Diese ersten Eisenbahnlinien folgten den bestehenden Schnellpostverbindungen. Damit begann verkehrstechnisch gesehen der Abstieg von Annaburg. Die Folge war, dass der Fahrpostkurs 140 zwischen Wittenberg und Annaburg eingestellt wurde. Stattdessen wurde eine Personenpost mit folgender Route eingerichtet: Zahna (Bahnhof) – Seyda – Jessen – Schweinitz – Annaburg.       ∗21)        Die Postkutsche verkehrte täglich einmal in beiden Richtungen. Die Fahr-Post wurde zum Nahverkehrsmittel.

 

Bernd Hopke
Ortschronist

AnnaOffice©2014-08-09

 

 

Quelle

Zusammengestellt aus Rudolf Paschke; „Geschichte der Post in Annaburg“, Eigenverlag 1997, Archivbesitz des Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e.V. Annaburg
  1.  Neue Lipsia-Rundschau, 14. Jahrgang 1981 Nr. 1-2
  2.  Kruschel: Klassische Berliner Postgeschichte, S. 99, Berlin-West, Eigenverlag 1987
  3.  „Chursächsische Postmeilensäulen…“   – Ein Beitrag zur Postgeschichte im Kurfürstentum Sachsen des 18. Jahrhunderts/Herausgeber Christian Springer,   Eigenverlag, Köln 1979
  4.  Kirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde zu Annaburg (KBA), Taufregister 1694 und 1697
  5. „Chur-Sächsischer Post-Cours“ Leipzig 1703, (Museum für Post und Kommunikation Berlin)
  6.  Auktionskatalog des Potsdamer Philatelistischen Büros, 1992
  7.  Johannes Falke, Die Geschichte des Kurfürsten August von Sachsen in volkswirtschaftlicher Beziehung; Leipzig S. Hirzel 1868
  8.  Ämterkarte von Matthaeo Seutter; Leipzig 17.Jh.
  9.  Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. „Sächsische Biographien“ http://saebi.isgv.de/biografie/Peter_II._Schenk
  10.  Im KBA sind im Sterberegister zwischen 1756 und 1765 einige preußische Soldaten und Offiziere nachzuweisen, die verwundet oder erkrankt in Annaburg verstarben,
  11.  „Geschichte der preußischen Post von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, nach amtlichen Quellen“ v. Heinrich Stephan, Berlin 1859
  12.  Christian Springer „Poststraßen, Postkutschen, Postreisescheine vom Anfang bis 1868“ Eigenverlag, Köln o. Jg.
  13.  „Geschichte der preußischen Post von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, nach amtlichen Quellen“ v. Heinrich Stephan, Berlin 1859
  14.  eben da
  15.  Nach einer Nachricht aus dem Knopf des Kirchturmes der evangelischen Stadtkirche von 1841, Kirchenarchiv der ev. Stadtgemeinde Annaburg
  16.  Aus einem Bericht von Nachfahren des Fußpostboten G. Günther gegenüber dem Heimatfreund Willi Eichler, Purzin, 1995/96
  17.  Feuser-Münzberger „Deutsche Vorphilatelie – Stationskatalog, S. 21
  18.  Gründler, E.: „Schloß Annaburg“ Festschrift zur einhundertfünfzig-jährigen Jubelfeier des Militär-Knaben-Instituts zu Annaburg, Verlag von Oscar Haebringer, Berlin 1888, S.21
  19.  „Vereinigter Geschichts-, Haus- und Gartenkalender auf das gemeine Jahr 1825 für die Provinzen Pommern, Brandenburg und Sachsen“ (im Bestand des MPK)
  20.  „Post-Cours-Buch“ für 1832 der königlich preußischen Postverwaltung
  21. Amtsblatt des königlichen Postdepartements von Preußen Nr. 18 vom 8.5.1847

Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e.V. Annaburg©2014