Rauchvergiftung 1422

Der Schlossbrand zu Lochau


Der letzte sächsische Kurfürst aus dem Hause der Askanier Albrecht III., befand sich im Sommer des Jahres 1422 in seinem Jagdschloss Lochau. Dieser Aufenthalt sollte ihm zum Verderben werden. Statt sich an Jagd und ritterlicher Kurzweil zu ergötzen, endete er im Schrecken. In einer Nacht, als alles im tiefen Schlummer lag, brach plötzlich in dem hölzernen Schlosse Feuer aus. Die Flammen ergriffen einen auf Stroh liegenden Jagdhund, und durch dessen grausames Geheul wurde der Kurfürst geweckt. Dieser und seine Gemahlin konnten sich in notdürftiger Bekleidung nur durch einen Sprung durch das Fenster noch retten.

Anderen glückte das nicht mehr. Es verbrannten mehrere Ritter mit ihren Frauen und auch etliche vom Gesindel, insgesamt 15 Menschen. Auch an Betten, Kleiodien und Kleidung entstanden hohe Verluste. Der Kurfürst aber trug solchen Schrecken sowie Gemütsbewegung davon, dass er bald danach (25.Juli 1422) in Wittenberg starb. Mit ihm trug man das Askanische Geschlecht zu Grabe.

 

Willy Eichler

Quelle
Sagensammlung von Willy Eichler, Schulbroschüre

Annaburg©2022-02-13