Schmiede

Schmiede und Schlosser in Annaburg

das metallverarbeitende Gewerbe aus dem vorigen Jahrhundert

Die Schmiede und Landwirtschaft in der Mühlenstraße gehörte Wilhelm Grahl. Sie wurde 1840 von seinen Vorfahren aufgebaut. Auch Hufschmiede war mit einbezogen. Als Wilhelm Grahl 1942 verstarb konnte auch sein Sohn Wilhelm Grahl junior die Schmiede nicht übernehmen, weil er zum Militär eingezogen war. Seine Mutter Olga Grahl mußte mit fremden Fachleuten die Schmiede und Landwirtschaft weiterfuhren. Später wurde die Schmiede nach 1945 von der Maschinenfabrik mit bewirtschaftet. Als die Landwirtschaft in die LPG aufgenommen wurde, ist die Schmiede LPG Schmiede geworden. Die zweite Schmiede war in der Friedhofstraße von Willi Wille, der von seinen Eltern die Schmiede übernommen hatte. Er war auch als Hufschmied tätig. Ami. Januar 1970 übernahm sein Sohn Schmiedemeister Siegfried Wille das Geschäft seiner Eltern. Der dritte Schmied in der Hinterstraße auch mit Hufbeschlag war Schmiedemeister Gänsik Im Planweg hatte der Schlossermeister Bruno Schade seine Werkstatt. Er war auch Fachmann für Landmaschinen bei Reparaturen und verkaufte sie auch neu. Durch einen Unfall in Gertrudshof ist er 1945 verstorben. Seine Ehefrau führte mit der Hilfe von Fachleuten das Geschäft weiter. Doch die Söhne Karl Heinz und Wilfried gaben die Selbständigkeit 1960 auf.
Der zweite Schlosser war in der Holzdorfer Straße Max Diecke.
Auf dem Markt hatte Otto Roedler seine Fahrradreparaturwerkstatt und Fahrradverkauf in seinem Laden. Später kamen die Motorräder dazu und dann nur noch als Autowerkstatt. Sein Sohn Dieter Roedler übernahm die Autowerkstatt, aber er baute die Tischlerei von seinen Großeltern in der Mühlenstraße dafür aus. Nach 1990 vergrößerte er sein Grundstück zu einem Autohaus mit Verkauf, Reparatur und Waschanlage. Jetzt betreibt sein Sohn Toni Roedler als Nachfolger das Geschäft weiter.
Der Schlossermeister Günter Bachmann übernahm von seinem Onkel Erich Globig die Schlosserei am 1. 10. 1969 Er reparierte Schlösser, Fahrräder, Mopeds und Motorräder. Sein Sohn Andre Bachmann hat vom Vater die Schlosserei übernommen und neu auf der anderen Seite der Ackerstraße eine Werkstatt mit einem Laden als Fachgeschäft aufgebaut. In der Holzdorfer Straße hatte Willi Kühnast eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder aufgebaut. Jetzt arbeitet sein Schwiegersohn Wolfgang Zerche in seinem Sinne weiter. In der Mühlenstraße hat Klaus Klöpping ein Fahrradgeschäft mit Reparaturwerkstatt eingerichtet. Jetzt ist es leider geschlossen, doch seine Söhne betreiben in Jessen ein solches Geschäft weiter.

Eberhard Förster

Quelle:
Eberhard Förster; Gewerbe- und Handwerksbetriebe Annaburg – Manuskript für die Filme „Straßen von Annnaburg“; Annaburg 2010 Privatarchiv, unveröffentlicht