Sozialeinrichtungen

Soziale und kulturelle Einrichtungen

 

Soziale und kulturelle Einrichtungen waren in der Vergangenheit maßgebliche durch die kirchliche Institution geprägt. In Annaburg anfänglich durch die evangelische (Stadt)Gemeinde. Aber schon durch die Herverlegung des MKI war diese schöne städtische Eintracht empfindlich gestört. Drei durch den Glauben bestimmte Gemeinschaften, davon die eine traditionell den städtischen Belangen dienend, waren die anderen zwei im MKI angesiedelt und haben sich naturgemäß um die Problem der dort Heranwachsenden gestellt.

Die hier anstehenden Sozialen und Kulturellen Einrichtungen wurden in den Artikeln über das „Militär in Annaburg“ und der „Stadtgeschichte“ behandelt.

Aus der städtischen Glaubensgemeinschaft heraus ist z.B. der erste bürgerliche Kindergarten hervorgegangen, aber auch das Kinderfest, dass über das Kinder- und Heimatfest zum heutigen Schloss- und Heimatfest wurde. 

Hier sollen daher nur an die Einrichtungen der jüngeren Vergangenheit erinnert werden.    

Vor allem in der Familienpolitik scheute die DDR keine Kosten. Mit sozialen Maßnahmen wie Babyjahr, Ehe-Kredit oder Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz sollte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert und die Geburtenrate erhöht werden. Doch das klappte in der Realität nicht immer so gut. Benötigte Einrichtungen für die Kinderbetreuung hinkten den Erfordernissen hinterher – vor allem hier in Annaburg.

Auch Sozial und Kulturell gab es in dieser geschichtlichen Zeit Besonderheiten, da in der Zeit der SBZ und der DDR die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und die staatlichen Betriebe einen wesentlichen Anteil am Kultur- und Sozialleben der Stadt Annaburg beitrugen. Mit der Abschaffung dieser Basisinstitution aufgrund der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion ab 01.07.90 und des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 03.10.90 wurde diesem betrieblichen Sozialwesen die Rechtsgrundlage entzogen. In den 45 Jahren davor wurde von den VEB das Kultur- und Sozialwesen aufgebaut und unterhalten, weil die VEB ein Brennpunkt für die Wirtschafts-  und Sozialpolitik in ihrer „Einheit“ waren.