Bäcker

Die Bäckereien und Konditoreien

im ehemaligen Stadtgebiet von Annaburg – Vielfalt statt einerlei


Der Konditormeister Paul Schüttauf hat in der Torgauer Straße von seinen Eltern die Konditorei und das Cafe übernommen. Er war ein sehr tüchtiger Konditor mit Auslandserfahrung. Sein Sohn Oskar Schüttauf hat 1952 den elterlichen Betrieb übernommen und ihn bis 1985 geführt.
Der Bäckermeister Kurt Hamann hat von seinen Eltern die Bäckerei in der Torgauer Straße übernommen. Er hat sie bis zum Rentenalter bis 1978 geführt. Sein Hobby war die Ponyzucht.
Die zweite Bäckerei in der Torgauer Straße gehörte Bäckermeister Franz Polster, der von seinen Eltern die Bäckerei übernommen halte. Im Jahre 1970 verpachtete er an Bäckermeister Klepel, der nächste Pächter der Bäckerei war Gerhard Dorno bis 1969 Bäckermeister Joachim Käpernick hat die Bäckerei von Franz Polster gekauft. Am 18. März 1969 eröffnete er seinen Betrieb. Ab 1992 hat sein Sohn, Bäckermeister Norbert Kapernick von den Ellern den Betrieb gepachtet. Norbert Käpernick hat mit seiner Ehefrau einen vollständig neuen Bäckereibetrieb aufgebaut, noch mehrere Verkaufsfilialen eingerichtet und jetzt ein schönes Wiener Kaffeehaus in Annaburg geschaffen.
Der Bäckermeister Karl Klay hatte in der Ulmenstraße die Bäckerei seiner Fltern übernommen. Doch durch die Krankheit seiner Frau sind sie verzogen und die Mutter Luise Klay hat die Bäckerei bis zum 31. Dezember 1955 an die Konsum Genossenschaft verpachtet. Am 1. Februar 1956 hat der Bäckermeister Gerhard Nauck die Bäckerei von Luise Klay gepachtet und bis 1978 betrieben. Dann war Wolf Dieter Necker der nach folgende Pächter bis zur Schließung 1981.
Auch in der Feldstraße wurde eine Bäckerei von Bäckermeister Lorenz erbaut. Der Nachfolger, Bäckermeister Johannes Hennig kaufte die Bäckerei und hat sie bis zum 20. Februar 1961 kurz vor dem Rentenalter betrieben. Durch die Krankheit seiner Frau mußte er vorzeitig sein Geschäft schließen und hat noch im Stanz und Emailtierwerk in Prettin gearbeitet.
Die Mühle und Bäckerei in der Jessener Straße l kaufte 1900 der Müllermeister Franz Förster Senior. Sein Sohn Franz Förster Junior übernahm das Grundstück 1928. Der Nachfolger 1955 war dessen Sohn Eberhard Förster der die Mühle und Bäckerei von den Eltern pachtete. Im Jahre 1956 eröffnete er in der Mühlenstraße seinen Bäckerladen und baute 1958 dort seine Bäckerei neu auf.
In der Mühlenstraße war eine alte Bäckerei der Familie Helm. Der Sohn Bruno Helm hatte sie von seinem Vater übernommen, da eine große Landwirtschaft noch zum Grundstück gehörte hat 1938 Bruno Helm die Bäckerei an Bäckermeister Herbst verpachtet. Herr Herbst wurde zum Militär eingezogen und so ruhte der Betrieb bis 1945. Als dann Ernst Lademann die Bäckerei übernahm mußte er schon 1946 alles wieder aufgeben. Der Bäckermeister Josef Richter wurde dann der Nachfolger bis 1948 wo sie für immer geschlossen wurde. Die nächste Bäckerei war in der Hinterstraße von Wilhelm Marx, der diese dort aufgebaut hatte. Als er 1958 verstarb übernahm sein Schwiegersohn der Bäckermeister Reinhold Klotzsch die Bäckerei bis 1975.
Hinter dem Neugraben war in der Hohen Straße die Bäckerei von Alfred Gutewort. Er hatte auch von seinen Eltern die Bäckerei übernommen und bis 1955 das Bäckerhandwerk dort ausgeübt.
In der Holzdorfer Straße war die Bäckerei von Bäckermeister Kramer, der sie an seinem Schwiegersohn Hans Scherrinski übergeben hatte.
Die zweite Bäckerei in der Holzdorfer Straße gehörte Friedrich Wilhelm Rietdorf, der die Bäckerei von seinen Eltern übernommen hatte. Als Rentner verkaufte er seine Bäckerei an Bäckermeister Karl Kolbe, der dann 1946 an Erich Hanke die Bäckerei verpachtete, die er bis 1955 bewirtschaftete.
Auf dem Markt in Annaburg kaufte 1912 der Bäckermeister Gottfried Becker senior die Bäckerei von der Witwe Kretzschmar. Ihr Ehemann Bäckermeister Gottfried Hermann Kretzschmar, der die Bäckerei von seinen Eltern übernommen hatte, ist am 29. Mai 1911 verstorben. Der Sohn von Gottfried Becker senior Bäckermeister Gottfried Becker junior übernahm von seinem Vater 1953 die Bäckerei, die er bis 1987 führte.

Eberhard Förster

Quelle:
Eberhard Förster; Gewerbe- und Handwerksbetriebe Annaburg – Manuskript für die Filme „Straßen von Annnaburg“; Annaburg 2010 Privatarchiv, unveröffentlicht