Die Schwarze Elster


Unsere Flächenstadt wird nördlich durch die Schwarze Elster begrenzt. Die Schwarzen Elster mit ihren periodisch unterschiedlichen sich ändernden Wasserständen bestimmte nicht nur unsere Landschaft, sondern auch viel geschichtlich Interessantes ist mit diesem Strom verbunden. Es schadet also nichts, mehr über diesen Fluss zu wissen.  

Wie der Mensch im Laufe der Zeit einen Fluss verwandelt hat


Die Schwarze Elster kennt jeder, aber was wissen wir über diesen Fluss – der da eher an einem Kanal erinnert und der darin eher träge dahinfließt. Die ursprüngliche Form und Funktion der Schwarzen Elster ist mit der Zeit verloren gegangen. Sie fließt heute im mittleren und unteren Flussbereich in einem überwiegend gradlinigen kanalähnlichen Flussbett, welcher beiderseitig durch Dämme abgegrenzt ist. Sie dient der Entwässerung und damit der landwirtschaftlichen Nutzung des sie umgebenen Landes – eines ehemaligen Urstromtales. Sie bildet heute eine Kulturlandschaft die den Fluss begleitet, allerdings keine sehr alte, dafür umso wechselvollere.

Kulturlandschaft = eine vom Wirken des Menschen geprägte Landschaft

Das Quellgebiet der Schwarzen Elster liegt im Lausitzer Bergland, wobei der Fluss etwa 1,5 km südlich der zu Elstra gehörenden Ortschaft Kindisch an der Nordostflanke der 396 m hohen „Kuppe“ beim Sibyllenstein entspringt. (bei ca. 311 m N.N.) Ihr Lauf erstreckt sich über 178,6 km, mit einem Einzugsgebiet von 5705 km², bis sie schließlich bei Elster (69 m N.N.) in die Elbe (Fluß-km 198,5) einmündet.
Sie durchfließt Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Zu den wichtigsten Nebenflüssen zählt das Hoyerswerdaer Schwarzwasser, die Pulsnitz, die Große Röder, die Kleine Elster und das Schweinitzer Fließ.


Nebenflüsse der Schwarzen Elster

Die linken Nebenflüsse sind: 
• Kesselwasser, vor Elstra auf 197 m NN
• Schwasdorfer Wasser, bei Schiedel auf 144 m NN
• Rocknitzgraben, bei Skaska auf 138 m NN
• Kossacksgraben, bei Neuwiese auf 114 m NN
• Schleichgraben, bei Großkoschen auf 103 m NN
• Ruhlander Schwarzwasser, bei Ruhland auf 95 m NN 
• Sieggraben (Fluss), nach Ruhland auf 94 m NN
• Pulsnitz, bei Elsterwerda auf 88,5 m NN
• Röderkanal, Haida auf 87 m NN
• Große Röder, bei Prieschka auf 86,7 m NN
• Kleine Röder (Schwarzgraben), bei Bad Liebenwerda auf 86,3 m NN 
• Neugraben (Fluss), bei Grabo auf 71 m NN
Die rechten Nebenflüsse werden gebildet durch:
• Jauer (Fluss), bei Deutschbaselitz auf 148 m NN
• Klosterwasser, bei Kotten auf 128 m NN
• Ralbitzer Teichwasser, vor Hoske auf 127 m NN
• Hoyerswerdaer Schwarzwasser, bei Hoyerswerda auf 126 m NN
• Rainitza, bei Buchwalde auf 100 m NN
• Pößnitz, bei Schwarzheide 97 m NN
• Hammergraben, bei Plessa auf 90 m NN
• Kleine Elster, bei Wahrenbrück auf 84 m NN 
• Kremitz
• Schweinitzer Fließ, bei Schweinitz auf 71,3 m NN
• Landlache
• Morgengraben / Wiesenbach oberhalb Seyda

Das Quellgebiet der Schwarzen Elster liegt zwar im Mittelgebirge, aber deren Anteil mit einem Gefälle von durchschnittlich 10,6 ‰ (Promille) fällt jedoch sehr gering aus. Der Bereich des Elstereinzugsgebiet mit Höhen > 200 m ü. N N liegt bei ca. 500 km² (9% des gesamten Elstereinzugsgebiet).
Schon ab Kamenz wird das Gebiet der Schwarzen Elster zum überwiegenden Teil durch die Ablagerungen der Elster- und Saalekaltzeit geprägt. Die Schwarze Elster nimmt ausgehend von ihrem Quellgebiet ihren Lauf zunächst in nördlicher Richtung durch Elstra, Kamenz, Milstrich (Ortsteil von Oßling) und Wittichenau, ab Hoyerswerda fließt sie dann in Richtung Westen. Von Hoyerswerda bis zur Einmündung in die Elbe durchfließt die Schwarze Elster mit einem Gefälle von durchschnittlich 0,4 ‰ das 20 – 30 km breite Lausitzer Urstromtal.
Das Urstromtal ist anfänglich westlichen ausgerichtet, die Schwarze Elster fließt so durch Lauta, Senftenberg, Ruhland, Lauchhammer nach Elsterwerda. Ab hier fließt sie in nordöstlicher Richtung durch Bad Liebenwerda, Herzberg und Jessen und mündet bei Flusskilometer 198,5 in die Elbe.
Im nördlichen Bereich des Einzugsgebietes bildet der Lausitzer Grenzwall die Wasserscheide zum Havel-Spree-Einzugsgebiet, wobei hier die tertiären Braunkohlenvorkommen zwischen Hoyerswerda und Lauchhammer von wirtschaftlicher Bedeutung waren und teilweise noch sind.

 

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Bernd Hopke
Ortschronist

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