Soldatengrab

…einsame Gräber in der Seydaer Heide

Es gibt noch ein weiteres deutsches Soldatengrab in der Glücksburger Heide, das liebevoll gepflegt wird.
Ein unbekannter deutscher Soldat wurde erst mehrere Wochen nach seinem Tod im Sommer 1945 gefunden, schon skelettiert und ohne Erkennungsmarke. Er ist an Ort und Stelle begraben worden. Über seinen Tod gibt es nur Vermutungen; entweder wurde er von deutschen Einheiten ohne Papiere angetroffen und erschossen, oder er traf auf russische Soldaten bei ihrem Vormarsch.
In den letzten Tagen vor dem Ende des 2. Weltkrieges und auch danach sah die Glücksburger Heide sehr verwüstet aus: neben den Bombenkratern von den Übungen der deutschen Wehrmacht nun viel zerschossenes Militärmaterial, Autos, Panzer; tote Pferde mit aufgedunsenen Leibern, und natürlich menschliche Leichen, Soldaten und Zivilisten. Viele Flüchtlinge durchquerten die Heide, in verschiedenen Richtungen. Eine schlimme Zeit!
Zum Kriegsende 1945 hatten sich etwa 90 deutsche Soldaten im Wald bei Linda versteckt. Einer hatte wohl so großen Hunger, dass er am Abend auf Linda zulief. Das wurde gemeldet, alle wurden durch die Rote Armee aufgespürt und erschossen. Man hat sie in der Stille auf dem Friedhof in Linda begraben. Bis in die Heimat waren sie noch gekommen! Viele Frauen und Angehörige besuchten die Gräber, die Kirchengemeinde stellte später einen kleinen Gedenkstein an dieser Stelle auf, im Südosten des Friedhofs.

Quelle
T. Meindorf, „Die Seydaer Heide“, www.beepworld.de/members3/seydaaktuell/elberetten.htm Zugriff 05.2008

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