Schloss Lichtenburg

Die Lichtenburg – eine Schlossgeschichte


Was wir im Folgenden über die Lichtenburg erfahren, wurde vorrangig aus der Handschrift des Julius August Richter zur „Chronik der Umgebung Prettin“ entnommen. Sie ist um 1880 nach der deutschen Einigung, der Schaffung des deutschen Nationalstaates, entstanden. Es ist die Zeit mit ihren sichtbaren ökonomischen Erfolgen die durch die Aufhebung der Kleinstaatlichkeit sich auch in der Stadt Prettin bemerkbar macht. Mit ihr wuchs das Geschichtsverständnis der breiten Massen. Durch den Nationalismus entstand das Bedürfnis nach dem geschichtlichen Werdegang.

Bei den Ausführungen über die Strafanstalt und das Zuchthaus Lichtenburg hingegen, wurde auch auf die Chroniken von Leisegang und Reihmann zurückgegriffen, bzw. die Darstellungen ergänzt.
Dabei ist Leisegang der Vorgänger, vielleicht auch geistiger Mentor von Julius Richter. Reihmann dagegen war als zukünftiger Bürgermeister von Prettin unser Zeitzeuge und Chronist aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialistischen Staates. Von ihm stammen die ergänzenden Angaben zur Strafanstalt und Zuchthausgeschichte mit der die Geschichte zur Lichtenburg endet, da sie ihre Eigenständigkeit als Gemeinde verliert und zur Stadt Prettin eingemeindet wurde.

Julius Richter stützte sich bei seiner geschichtlichen Ausarbeitung auf folgende Quellen:

"1. Eine Vortragsaufzeichnungen vom Superintendanten Jackert aus Prettin
2. Eine Familienchronik des Stadtkämmerers Werner aus Prettin, welche die Jahre 1830 bis 1881 umfasste.
3. Das erneuerte Altertum oder kuriose Beschreibung einiger vormals berühmter, teilweise verwüsteter und zerstörter, teils aber wieder neu aufgebauter Bergschlösser in Deutschland. 
von Melissantes, 1750 (Johann Gottfried Gregorii war Pfarrer in Dornheim bei Arnstadt, Melissante war ein Synonym) 
4. Die Bildung und Abgrenzung des Magdeburger Sprengels im Jahre 968 und seine Grafschaften im Wendenland von. F. Winter
5. Historische Nachrichten von der alten meißnischen Grenzstadt Dommitzsch 
von M. Chr. Rödern, 1750"

Das Ganze wurde ergänzt durch mündliche Mitteilungen, „welche ältere Leute hiesiger Gegend bereitwilligst machten.“

Auf die Chronik von Leisegang geht er selber nicht ein, obwohl einige Passagen durchaus identisch sind und so erscheinen, dass er sie wörtlich übernommen hat.

Auch diese Handschrift von Julius Richter wurde uns von Hans-Albrecht Gäbel zur Verfügung gestellt und damit dem Dunkel des Vergessens entrissen. Er hatte sie 1977 handschriftlich vom Original übernommen. „Diese Chronik wurde bis zum 04. März 1977 handschriftlich und bis zum 11. Mai 2003 in den Computer eingeben von Hans-Albrecht Gäbel“ wie er selber am Anfang der Aufzeichnungen schrieb.

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Bernd Hopke
Ortschronist

Quelle:
Julius August Richter, Handschrift „Chronik der Umgebung Prettin“- Einleitung, abschriftlich und übertragen von Hans-Albrecht Gäbel, 2003

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