Massefiguren

Spielzeugfiguren

Bis Mitte der sechziger Jahre, wurden die Spielzeugfiguren noch aus Masse hergestellt. Bereits im 18. Jahrhundert sind Masse Figuren bekannt. Im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Qualität der Figuren, durch den Zusatz des Stoffes Kaolin wurden aus dem Sägemehl/Leimgemisch und der Stabilisierung durch Draht fast unzerbrechliche Figuren. Dies wurde von Hausser und Lineol auch so beworben. Nur Wasser und Feuchtigkeit vertrugen die Masse-Figuren nur sehr schlecht. Im Laufe der Jahre entwickelte jeder Hersteller sein eigenes Massegemisch. Das Herstellungsverfahren war mit sehr viel Handarbeit verbunden. Die Masse wurde, nachdem mit Draht stabilisiert, in eine zweiteilige Form gepresst, wieder herausgenommen, getrocknet, entgratet, grundiert und abschließend bemalt. Eine Figur kostete in den dreißiger Jahren zwischen 25 Pfennig und 1,20 Reichsmark. Die meisten Reiterfiguren lagen zwischen 70 und 80 Pfennigen.

Die militanten nostalgischen 10,5 Zentimeter Figuren zählten zu den am längsten erhältlichen Serien von Spielzeug- und Aufstellfiguren, – Die Firma Hausser hatte eine solche Standardserie von 1914 bis 1932 hergestellt.

Die militärischen Massefiguren im 5,5 cm Maßstab. Es handelte sich hier um die älteren Serien, etwas flacher ausgeformt und in etwas bräunlicher-grünlichen Feldgrau bemalt. Wann genau diese Figuren hergestellt wurden, ist nicht geklärt. Es dürfte sich dabei um eine Serie handeln die um 1915 entstand und bis vor dem Ende des Ersten Weltkrieges ihren Sortiments-Höhepunkt erreichte. Nach 1918 wurde das Angebot stark ausgedünnt.

Massefigur der Friderizianer-Serie

Getragen von einer wahren Friedrich-Hysterie der EndzwanzigerJahre und beginnenden Dreißigerjahre (heute würde man wohl von einem „Hype“ sprechen), der seinen visuellen Höhepunkt in zahlreichen Kinofilmen mit Otto Gebühr und Sammelbilderalben (Beispielsweise die berühmte Sturm-Serie) fand, konnte sich die Spielzeugbranche diesem Trend nicht verschließen. Waren im Zinn- und Bleifigurenbereich Fridericus Rex und der Siebenjährige Krieg immer ein wichtiges Thema gewesen, entdeckten die Masse-Hersteller Hausser und Lineol die Epoche des „Großen“ Friedrich fast zeitgleich um 1930 für sich.

 

Wild-West Masse Figuren wurden in Deutschland zum ersten Mal um 1910 angeboten. Rund um die thüringische Stadt Sonneberg entstand ein Zentrum der deutschen Spiewarenindustrie in dem auch viele der hier vorgestellten Wild-West Figuren hergestellt wurden. Neben den thüringischen Firmen fehlen natürlich nicht die beiden größten Hersteller Hausser Elastolin aus Neustadt bei Coburg und Lineol aus Brandenburg an der Havel.