Johannisfeuer

Das Johannesfeuer geht auf ein sehr altes germanisches Fest unserer Vorfahren der „Sonnenwendfeier“ zurück (2.000 v.u.Z.). Dabei wurden meist brennende Räder einen Berg hinab gerollt. Mit den Christen wurde dieses germanische Fest vereinnahmt und es wird jetzt „Johannesfeuer“ genannt. So wird es auch am Tag Johannes des Täufers (Juni) begangen. Es ist ein Fest der jungen Leute. Jungverliebte sprangen über das Sonnenwend- oder Johannesfeuer um so ihre Liebe zu bekräftigen und Burschen warfen brennende Hölzer, begleitet mit Wünschen in die Höhe. Kinder liefen von Haus zu Haus und erbaten Holz für das Feuer. Zu diesem sollte die gesamte Gemeinde zum Zeichen der Einigkeit beitragen.

Sprüche zur Sonnenwendfeier :

Beim Holzscheid sammeln:

„Ist ein feiner Herr im Haus, gibt er uns ein Scheit heraus.
Zwei Scheiter und zwei Boschen (Reisigbündel) macht es brennen und gloschen (glimmen)“.

Beim Scheibenschießen:

„Scheiben aus, Scheiben ein, wem soll die Scheibe sein?
Meine Scheibe fliegt wohl fein und gehört der Herzallerliebsten mein“.

… oder,

„Holepfann, Holepfann, Korn in der Wann (Getreideschwinge),
Schmalz in der Pfann, Pflug in die Erd;
schau, wie die Scheib' auf sie fährt“.

Beim Feuer springen:

„Unterm Kopf und obern Kopf,
tu i mei Hüatle schwingen. Dirndl,
wenn'st mi recht gerne hast,
durchs Feuer mußt mit mir springen.“

Text: Bernd Hopke

Bearbeitet von Jan und Lucas

Quelle:

Material des Vereins für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e.V. Annaburg